Der Tempelhofer Hafen

Der Teltowkanal – je nun. Nützlich, wenn man auf dem kürzesten Weg vom Dahme-Spree-Revier zur Oberhavel kommen will. Aber für sich genommen uninteressant. So wird diese Wasserstraße, die von Köpenick aus durch den Berliner Süden bzw. am Stadtrand entlang nach Potsdam führt, sicher von den meisten gesehen.

Und es stimmt schon: Von seinem westlichsten Teilstück am Griebnitzsee abgesehen bietet der Teltowkanal weder besonders schöne Landschaften noch großartige Bauwerke an seinen Ufern.

Und doch, der Teltowkanal hat seine Highlights. Da wäre zum einen der Hafen des MRC in Berlin-Steglitz, km 18,5 LU. Ein Geheimtipp. MRC steht für Motor-Rennboot-Club; aber ein Rennboot ist dort schon lange nicht mehr gesehen worden. Dafür gibt es eine urige Hafencrew, ausnehmend freundliche und hilfsbereite Berliner Originale, die bei dem einen oder anderen Bierchen gerne Geschichten von früher erzählen. Man liegt ruhig und geschützt, und in fußläufiger Entfernung gibt es Einkaufsmöglichkeiten und einige preiswerte Restaurants.

Der Tempelhofer Hafen 2004

Weiter Richtung Potsdam (km 23,4 RU) liegt der Tempelhofer Hafen. Einst ein Binnenhafen mit Kran und Lagerhäusern, dann lange Jahre praktisch ungenutzt, wie unser Bild von 2004 zeigt. Doch heute: welch ein Kontrast! Ein professionell betriebener Yachthafen mit vielen Dauer- und einigen Kurzzeitliegeplätzen, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants rund um das Hafenbecken.

Abendstimmung im Tempelhofer Hafen 2016 (Bild: Brinkmann/Lüsse)

Direkt neben dem Hafen ist die U-Bahn-Station Ullsteinstraße. Von dort gelangt man mit der U 6 ohne Umsteigen in 20 Minuten zum Gendarmenmarkt oder zur Friedrichstraße. Wer vom Boot aus auch mal in die Hauptstadt schnuppern will, liegt in Tempelhof sicherer und ruhiger als an den Anlegern der Stadtspree und fast genauso zentral. Wer mehr wissen will: Hier gibt’s einen Flyer des Hafens zum Download.

Nächtlicher Blick vom Tempelhofer Hafen auf das Ullsteinhaus (Bild: Brinkmann/Lüsse)

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