Die Auferstehung des Don

Mag sein, dass  das Schmelzwasser, welches im Januar 2011 durch das undichte Hallendach heftig auf den ungeschützten Don Giovanni geprasselt war, doch mehr Schäden angerichtet hatte, als der Sachverständige gesehen hat. Oder es war einfach der Zahn der Zeit, der dem zu größeren Teilen aus Holz gefertigten Boot zugesetzt hat. Jedenfalls wurde der Don im Regensommer 2011 von Woche zu Woche undichter. Nicht von unten, sondern von oben. Es regnete rein.

Im September wurde der Zustand untragbar und das Boot aus der Charter genommen. Unser Techniker und Bootsbauspezialist demontierte, inspizierte, analysierte und deprimierte: Da hilft nur eine Grundrenovierung. Das halbe Teakdeck muss runter, der Sperrholzunterbau muss erneuert werden und neue (dichte) Fenster müssen gebaut werden. Die Frage für uns war also: investieren wir nochmal oder sollen wir unser schönstes Boot lieber gleich schreddern bzw. für ein paar zehntausend Euro verramschen?

Wer uns kennt, errät es schnell. Wir haben die Zähne zusammengebissen und die Kohle zusammengekratzt. Der Don kam in die Werkstatt, einige Raummeter Teakholz wurden bestellt und die Bootsbauer gingen ans Werk. Erstmal wurde kräftig demontiert. Ogottogott.

Ogottogott!

Ogottogott!

Dann kam die neue Unterkonstruktion an die Reihe, immerhin, ein Anfang.

Neue Sperrholz-Unterkonstruktion

Neue Sperrholz-Unterkonstruktion

Und dann die Fenster.

Neue Fenster

Neue Fenster

Aber es kommt nicht nur bei Flughäfen vor: Manchmal dauert es länger als geplant. Den ersten Chartergast des Don mussten wir auf Edmond Dantès upgraden (der zum Glück noch frei war). Doch dann galt es: Am vergangenen Freitag musste das Boot fertig werden. Die Werftjungs legten (buchstäblich!)  Nachtschichten ein, und noch am Morgen der Charter (das Boot war schon im Wasser) wurde geschliffen und lackiert.

Last-minute-Arbeiten

Last-minute-Arbeiten

Und das Wunder geschah. Die Gäste erschienen und verluden schon mal ihr Gepäck („Vorsicht, hier nicht anfassen, frische Farbe …“) als die letzte Schraube des Scheibenwischermotors festgezogen wurde. FERTIG! Pünktlich die Einweisung und los. Die Sonne scheint, das Leben ist schön und der Don ist wieder unterwegs.

Der Don ist wieder unterwegs!

Der Don ist wieder unterwegs!

 

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3 Responses to “Die Auferstehung des Don”

  1. Will Sagen sagt:

    Hach, da bekommt man richtig Lust!

  2. Marco sagt:

    Hallo,

    was für ein wunderbares Pfingstwochenende bei Kaiserwetter auf dem Don.

    Ihr habt recht, es ist mit Abstand das schönste Charter Boot in Berlin und Brandenburg. Diverse Fotoapparate lichteten den Don in und vor der Schleuse Kannenburg ab, scheint wohl ein begehrtes Motiv zu sein. Die Bootsbauer haben ganze Arbeit geleistet.

    LG Marco