Die „Boot und Fun“ in Berlin kann man in der Pfeife rauchen. Wir waren mal wieder da, mussten aber erneut feststellen: sie können es nicht. Egal, es gibt genug interessante Bootsausstellungen. Man muss nur etwas weiter fahren, z.B. nach Leeuwarden. Aber immerhin, eine interessante Entdeckung haben wir auf dem Berliner Messegelände doch gemacht:
Auf unseren Booten liegen bekanntlich sowohl die Karten des NV-Verlags als auch Törnatlas und Törnplaner von Quick Maritim bereit. Die NV-Karten bieten genauere nautische Informationen, die von Quick Maritim mehr und aktuellere Infos über Anlegemöglichkeiten. Nun ist zusätzlich ein interessanter neuer Anbieter auf den Plan getreten. Die Binnenwasserkarten der Kartenwerft machen einen guten Eindruck. Bisher ist ein Band über das südliche Brandenburg einschließlich Berlin erschienen. Vorteil: Es sind richtige, genordete Landkarten, man kann also gut erkennen, wo man sich befindet und z.B. auch Landausflüge planen. Anlegemöglichkeiten sind gut sichtbar eingezeichnet, die üblichen Piktogramme kennzeichnen, was es dort gibt. Wir haben ein paar Stichproben gemacht, die Einzeichnungen scheinen korrekt und aktuell zu sein. Angekündigt ist auch eine App (leider nur für Android :-(), sodass man auch elektronisch navigieren können wird.
Wir werden das weiter beobachten und die Karten vorläufig im Büro benutzen, wenn wir unsere Gäste bei der Törnplanung beraten. Falls sich die neuen Karten bewähren und wie versprochen 2013 auch ein Atlas über das nördliche Brandenburg/Mecklenburg herauskommt, werden wir prüfen, ob wir unsere Boote künftig mit den Kartenwerft-Karten ausstatten. Vielleicht verbinden sie ja die Stärken von NV und Quick-Maritim … Geht jetzt ein Aufschrei durch die Gemeinde? „Wir wollen aber unser guten alten NV/Quick-Martim-Karten behalten“?
Tags: GPS, Navigation
Dieses neue Werk schaut sehr spannend, und auch schön gemacht aus. Auf die NV-Karten würde ich nicht verzichten wollen, das sind einfach unglaublich schöne Druckwerke. Ein dritter, ernzuzunehmender Verlag – warum nicht. Iim Zweifelsfall ist es oft interessant, die Angaben zu vergleichen.
Anscheinend zielt die Kartenwerft zudem auf Benutzer kleinerer Boote und Tagesausflügler ab, so mit den laminierten Karten Und App-Navi. Auf einem offenen Boot sind NV-Karten nicht wirklich haltbar und praktisch.
Interessant wäre es noch zu wissen, ob die Android-App eine Netzverbindung braucht, wenn ja, wäre das natürlich nicht optimal.
Ich habe nachgefragt und prompt (Samstag Abend vor Weihnachten!) Antwort bekommen:
„Die Karten werden einmalig abgerufen und auf dem jeweiligen Gerät dauerhaft gespeichert. Dies kann man dann über die WLAN-Verbindung in den eigenen vier Wänden machen.
Wir werden über die App lediglich Reviermeldungen „pushen“, so dass der Datenverbrauch sehr gering sein wird. Dies kann man aber als Nutzer bei Wunsch auch unterdrücken. Das GPS-Signal ist ja ohnehin Volumenunabhängig.
Grundsätzlich wollen wir dem Nutzer (auch auf grund der geringen Netzabdeckung auf manchen Gewässern) möglichst wenig Datenverbrauch bescheren.“
Das klingt nicht schlecht, oder?
@Hansjörg: Das klingt sogar sehr gut! Da hat sich jemand aus der Praxis Gedanken gemacht. Auch, wenn ich mit meiner jetzigen Lösung (Netbook und NV-Software) sehr zufrieden bin, wird der Spieltrieb wohl so stark sein, dass ich mir das zulege. Rational kann man das ja als Backup-System begründen 😉
Eine schöne Weihnacht euch allen!
@ PeterW: Wir sehen das genauso und haben beide Atlanten direkt in Flensburg bestellt; Auslieferung erst im März, weil erst einer gedruckt ist. Aber wir haben ja bis zum nächsten Törn im August auch noch ein wenig Zeit. Da wir in Hamburg ungern direkt bei AWN kaufen (nett aber unprofessionell) und auch genauso ungern bei Hansenaunic (professionell aber meist arrogant) wird uns das Gesamtpaket nun direkt vom Verlag geschickt; spart auch Versandkosten!“