„Oranienburg“ – für Berliner nicht gerade das, was man sich unter einem attraktiven Ausflugsziel vorstellt. Eher ist Oranienburg für seine regelmäßig wiederkehrenden Evakuierungen bekannt, weil man beim Buddeln mal wieder auf eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gestoßen ist. Und doch – O-burg ist gar nicht so übel. Für die Landesgartenschau 2009 wurde die Innenstadt aufgemöbelt. Vor allem das Schloss nebst Schlosspark und Umgebung wurde umgestaltet und renoviert. Kann man sich durchaus mal angucken. Das haben wir heute gemacht.

O-burg ist gar nicht so übel...
Direkt neben dem Schloss ist der Park der Landesgartenschau. Ich habe ja eine gewisse Schwäche für Parks ohne Hunde und Fahrräder – auch wenn sie Eintritt kosten. Der Park ist ganz nett, mit viel Kunst im Grün.

Der Park ist ganz nett ...
Für Bootstouristen ist Oranienburg aber noch aus einem anderen Grund interessant: Es ist eine relativ große Stadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten. Und man kann sehr zentral anlegen. Zum Beispiel in dem neuen Schlosshafen, der tatsächlich unmittelbar neben dem Schloss liegt.
Leider litten die Planer dieses Hafens unter akutem Dalbenwahnsinn: Der Hafen ist derart mit Festmachepfählen zugestellt, dass man kaum hineinfahren kann. Wahrscheinlich wollte man möglichst viele Liegeplätze ausweisen, weil es dafür mehr Förderung gab oder was auch immer. So was kommt raus, wenn Leute Häfen planen, die noch nie in einem Boot gesessen sind.

Akuter Dalbenwahnsinn im Schlosshafen Oranienburg
Jedenfalls ist der Hafen praktisch unbenutzbar für Boote, die breiter sind als 2,90 m; denn die Dalben an den „großen“ Liegestellen stehen genau 3 m auseinander. Keines unserer Boote (außer – mit Knirsch – Don Giovanni) passt dort hinein. Es gibt von den 82 (!) ausgewiesenen Liegeplätzen ganze 3, wo normal große Kajütboote liegen können.
Der Hafenmeister ist nett und verständig und lässt ein größeres Boot auch mal im Servicehafen gegenüber festmachen – dort gibt es allerdings keine Stromanschlüsse. Und als Alternative gibt es immer noch den Hafen des Vereins Möwe, ein paar hundert Meter unterhalb oder das Bollwerk gegenüber von Möwe.
Bootsreisenden, die auf dem Weg in die Ruppiner Gewässer sind, empfehlen wir in Oranienburg den brandneuen Wasserwanderrastplatz am Bollwerk des Oranienburger Kanals. Der liegt an der Rückseite des Schlossparks. Auch von hier ist die Innenstadt mit ihren Einkaufsmöglichkeiten noch fußläufig erreichbar. Es gibt keinen Strom, kein Wasser und keine sanitären Anlagen – dafür ist das Anlegen kostenlos.

Das Bollwerk am Oranienburger Kanal