Posts Tagged ‘Brandenburg’

Berni’s Cafè

Samstag, Juni 12th, 2010

Wer auf dem Radfernwanderweg Berlin-Kopenhagen unterwegs ist, fährt 7,5 km oberhalb von Zehdenick direkt am Neuen Hafen Ziegeleipark vorbei.

Am Radweg  Berlin-Kopenhagen

Am Radweg Berlin-Kopenhagen

Dort, unmittelbar am Radweg und in Rufweite des Hafens lockt „Berni’s Cafè“, das sich nicht nur durch eigenwilligen Gebrauch von Apostroph und Akzent auszeichnet. Auch Bernis Bratkartoffeln werden gerühmt. Ansonsten gibt es die übliche Brandenburgische Küche, deren tragende Säulen die Soljanka* und das Schnitzel sind – alles ordentlich zubereitet, freundlich serviert und zu äußerst mäßigen Preisen.

Berni's Cafè

Berni's Cafè

Es ist nett im Garten vor dem Café. Man sitzt mit Skippern, rastenden Radlern und versprengten Besuchern des Ziegeleiparks in der Sonne und sieht friedlich den vorbeifahrenden Radfahrern zu, die der Versuchung trotzen und noch einen weiten Weg bis Kopenhagen vor sich haben.

Bernis Ziegenbock passt auf

Bernis Ziegenbock passt auf

Um die Ecke ist Bernis Parkplatz, wo auch die meisten unserer Gäste während der Charter ihre Autos abstellen. Und Bernis Ziegenbock passt darauf auf. „Berni’s Cafè“ – ein Stück Brandenburg, wie wir es mögen.

*für Wessis: Soljanka ist eine scharf gewürzte Fleischsuppe russischen Ursprungs (urspünglich eine Restesuppe), die zu einem Nationalgericht Ostdeutschlands geworden ist.

Oranienburg

Samstag, Mai 29th, 2010

„Oranienburg“ – für Berliner nicht gerade das, was man sich unter einem attraktiven Ausflugsziel vorstellt. Eher ist Oranienburg für seine regelmäßig wiederkehrenden Evakuierungen bekannt, weil man beim  Buddeln mal wieder auf eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gestoßen ist. Und doch – O-burg ist gar nicht so übel. Für die Landesgartenschau 2009 wurde die Innenstadt aufgemöbelt. Vor allem das Schloss nebst Schlosspark und Umgebung wurde umgestaltet und renoviert. Kann man sich durchaus mal angucken. Das haben wir heute gemacht.

O-burg ist gar nicht so übel...

O-burg ist gar nicht so übel...

Direkt neben dem Schloss ist der Park der Landesgartenschau.  Ich habe ja eine gewisse Schwäche für Parks ohne Hunde und Fahrräder – auch wenn sie Eintritt kosten. Der Park ist ganz nett, mit viel Kunst im Grün.

Der Park ist ganz nett ...

Der Park ist ganz nett ...

Für Bootstouristen ist Oranienburg aber noch aus einem anderen Grund interessant: Es ist eine relativ große Stadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten. Und man kann sehr zentral anlegen. Zum Beispiel in dem neuen Schlosshafen, der tatsächlich unmittelbar neben dem Schloss liegt.

Leider litten die Planer dieses Hafens unter akutem Dalbenwahnsinn: Der Hafen ist derart mit Festmachepfählen zugestellt, dass man kaum hineinfahren kann. Wahrscheinlich wollte man möglichst viele Liegeplätze ausweisen, weil es dafür mehr Förderung gab oder was auch immer. So was kommt raus, wenn Leute Häfen planen, die noch nie in einem Boot gesessen sind.

Akuter Dalbenwahnsinn im Schlosshafen Oranienburg

Akuter Dalbenwahnsinn im Schlosshafen Oranienburg

Jedenfalls ist der Hafen praktisch unbenutzbar für Boote, die breiter sind als 2,90 m; denn die Dalben an den „großen“ Liegestellen stehen genau 3 m auseinander. Keines unserer Boote (außer – mit Knirsch – Don Giovanni)  passt dort hinein. Es gibt von den 82 (!) ausgewiesenen Liegeplätzen ganze 3, wo normal große Kajütboote liegen können.

Der Hafenmeister ist nett und verständig und lässt ein größeres Boot auch mal im Servicehafen gegenüber festmachen – dort gibt es allerdings keine Stromanschlüsse. Und als Alternative gibt es immer noch den Hafen des Vereins Möwe, ein paar hundert Meter unterhalb oder das Bollwerk gegenüber von Möwe.

Bootsreisenden, die auf dem Weg in die Ruppiner Gewässer sind, empfehlen wir in Oranienburg den brandneuen Wasserwanderrastplatz am Bollwerk des Oranienburger Kanals.  Der liegt an der Rückseite des Schlossparks. Auch von hier ist die Innenstadt mit ihren Einkaufsmöglichkeiten noch fußläufig erreichbar. Es gibt keinen Strom, kein Wasser und keine sanitären Anlagen – dafür ist das Anlegen kostenlos.

Das Bollwerk am Oranienburger Kanal

Das Bollwerk am Oranienburger Kanal

Der Kalksee

Freitag, Mai 21st, 2010

Wer in Berlins Umland unterwegs ist, staunt immer wieder, was für verwunschene, fast einsame Ecken es in unmittelbarer Umgebung der Hauptstadt gibt. Eine solche Ecke ist der Kalksee unmittelbar östlich der Stadt. Von Berlin aus überquert man mit dem Boot den Müggelsee, fährt dann auf der Müggelspree zum Dämeritzsee und von dort nordwärts an Erkner vorbei  durch das Flakenfließ. Dort riecht es auf einer Strecke von ungefähr 300 m immer stark nach Teer – wir haben noch nicht recherchiert, warum.

Das Flakenfliess - nicht wirklich schön, aber nicht ohne Reiz

Das Flakenfließ - nicht wirklich schön, aber nicht ohne Reiz

Dann aber – auf dem Flakensee – umgibt uns an den Ufern wieder Wald und Natur. Weiter nordwärts geht es in die Schleuse Woltersdorf, die täglich bis 20:00 Uhr in Betrieb ist (letzte Schleusung 19:30 Uhr).

Mit Don Giovanni in der Woltersdorfer Schleuse

Mit Don Giovanni in der Woltersdorfer Schleuse

Woltersdorf ist mit seiner Schleuse, seiner Klappbrücke und seinen Biergärten ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Unikum: Woltersdorf ist mit einer von der Gemeinde betriebenen Straßenbahn zu erreichen, die vom S-Bahnhof Rahnsdorf aus weite Strecken durch den Wald fährt.

Über eine kurze Kanalstrecke fahren wir oberhalb der Schleuse in den Kalksee ein.

Am Kanal unterhalb des Kalksees gibt es traumhafte Wassergrundstücke.

Am Kanal unterhalb des Kalksees gibt es traumhafte Wassergrundstücke.

Der Kalksee ist recht tief und hat das wahrscheinlich sauberste Wasser aller Seen in der näheren Umgebung von Berlin. Jedenfalls ist das Wasser kristallklar, und die Sichttiefe ist erstaunlich.

Kalksee-Ufer

Kalksee-Ufer

Am Nordostufer des Kalksees kann man am Hotel Fährhaus anlegen und die gute Küche genießen. Wenn es der Zufall will, liegt eines unserer Boot dort am Steg; denn das Fährhaus ist Teil unserer Hotelkette.

Steg des Hotels Fährhaus am Kalksee

Steg des Hotels Fährhaus am Kalksee

Auch bei schlechtem Wetter gute Aussicht: Blick aus einem Hotelzimmer auf den gewittrigen Kalksee

Auch bei schlechtem Wetter gute Aussicht: Blick aus einem Hotelzimmer auf den gewittrigen Kalksee

Dicht oberhalb des Fährhauses zweigt vom Kalksee das Mühlenfließ ab. Hier fährt man am sehenswerten Museumspark Rüdersdorf vorbei, wo die Geschichte des Kalkabbaus dokumentiert wird. Bei  Rüdersdorf befindet sich eine der größten Kalklagerstätten Deutschlands. Von hier aus wurde die gesamte DDR mit Baustoffen versorgt. Heute wird der Kalk, der dem See seinen Namen gab, nur noch in geringem Umfang abgebaut. Leider gibt es am Museumspark keinen offiziellen Bootsanleger. Man kann sich aber vielleicht mit dem Kanuverleiher einigen.

Grube des früheren Kalktagebaus im Museumspark Rüderdorf

Grube des früheren Kalktagebaus im Museumspark Rüdersdorf

Neue Tankstelle an der Oberhavel

Freitag, Mai 7th, 2010

Wir waren die ersten: Schon Anfang April haben wir dort unseren Edmond Dantès vollgetankt.  Es ist natürlich ein großer Gewinn für uns, eine nagelneue Bootstankstelle direkt in unserem Hafen zu haben. Die Tankfahrten nach Zehdenick sind damit  Geschichte. Die Tankstelle hatte man uns bereits angekündigt, als wir vergangenes Jahr unsere sechs Liegeplätze gepachtet haben. Und der Ziegeleipark hat Wort gehalten.

Die neue Dieseltankstelle im „Neuen Hafen Ziegeleipark“ liegt direkt in Verlängerung der Hafeneinfahrt. Am Tankstellen-Kai kann man komfortabel längsseits gehen (und übrigens auch Fäkalien entsorgen).  Wenn die Tanköffnung an der anderen Bootsseite ist, kann man zuvor im Hafenbecken bequem drehen. Platz zum Warten ist auch, falls mal einer vor einem dran ist.

Jetzt gibt es oberhalb von Zehdenick zwei Bootstankstellen. Vielleicht wird es sich ja auf den  Kraftstoffpreis dämpfend auswirken, wenn sich das herumspricht. Wofür hiermit ein kleiner Beitrag geleistet wurde …