Posts Tagged ‘Bootsmotoren’

Messe-Saison

Freitag, Oktober 30th, 2015

Der Marineservice Niederlehme hat seinen Tätigkeitsbereich erweitert und den Vertrieb der Haber Yachten übernommen. Wir meinen, dass Haber schöne Boote in klassischer Anmutung baut, die obendrein recht erschwinglich sind. Wir freuen uns deshalb, dass im Heimathafen unserer Flotte nun auch die Haber-Boote zuhause sind.

Sieht fast aus wie von Anna Blume … eine Haber 800 M (Foto: Haber Yachts)

Alexander Rapp und sein Team sind mit 2 Booten (nämlich einer Haber 620 und einer Haber 800) auf der Hanseboot vertreten (Stand B6 B108). Ein weiterer Stand auf der Hanseboot wird den Lombardini-Motoren gewidmet sein, für die der Marineservice Niederlehme schon seit vielen Jahren die deutsche Generalvertretung hat (B5 C141).

Der Marineservice Niederlehme stellt ferner auf der Berliner Bootsmesse Ende November aus (dort in Halle 25 Stand 250) und wird auch im Januar auf der Boot in Düsseldorf vertreten sein. Wer einen Messebummel plant, sollte ruhig mal vorbeischauen. Chartergäste und Freunde von Anna Blume Bootcharter werden besonders freundlich empfangen 🙂

ADS* bei MDB’s

Mittwoch, März 7th, 2012

Auf meine erste Anfrage haben ja noch alle geantwortet. Und es wurden auch von allen – ansatzweise – Argumente vorgebracht. Damit war die Aufmerksamkeitsspanne einiger MdB’s aber wohl schon überbeansprucht. FDP und Linke haben auf meine Nachfrage überhaupt nicht mehr reagiert, die CDU hat etwas unkonzentriert und die Grünen haben (allerdings begründet) kurz geantwortet. Nur Hans-Joachim Hacker (SPD) ist explizit auf mein zweites Paper eingegangen. Ich dokumentiere das hier.

Ich fasse mal zusammen: Der Bundestag hat beschlossen, die Bundesregierung aufzufordern**, die Leistungsgrenze für führerscheinfreie Boote von 5 auf 15 PS zu erhöhen,

• ohne die sicherheitstechnischen Folgen abschließend zu klären,
• ohne wirkliche Experten anzuhören,
• und ohne an einige wichtige Aspekte überhaupt nur zu denken.

Na gut, die Welt wird davon nicht untergehen. Es gibt wahrhaftig Wichtigeres als den Sportbootführerschein. Wenn ich aber dran denke, dass bei Themen, von denen ich nichts verstehe (sagen wir z.B. Gentechnik oder Finanztransaktionen), womöglich auf ebenso unzureichender Grundlage entschieden wird, dann wird mir ganz flau.


* Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom

** Tatsächlich ist die Erhöhung als solche noch nicht beschlossen, sondern nur die Regierung aufgefordert worden, eine entsprechende Gesetzesvorlage vorzubereiten. Es gibt also noch etwas Hoffnung. Der beschlossene Antrag ist hier zu lesen.


Zu wenig Leistung!

Donnerstag, Februar 16th, 2012

Im Zuge der Diskussion um die Führerscheinregelung fiel mir auf, dass ein Problem offenbar noch kaum angesprochen wurde: die Untermotorisierung. Das klingt paradox, soll doch die Leistungsgrenze für führerscheinfreie Boote  gerade von 5 auf 15 PS erhöht werden. Aber schon jetzt verleitet die PS-Grenze für die Führerscheinfreiheit dazu, verhältnismäßig große Wasserfahrzeuge mit einer Motorleistung auszustatten, die zu gering ist, um das Gefährt bei Wind oder Strömung sicher zu manövrieren. (Man google z.B. einfach mal „Floß mieten führerscheinfrei“). Warum die Zulassungspraxis dem keinen Riegel vorschiebt, weiß ich nicht. Aber sie tut es offensichtlich nicht.

Eine Erhöhung der Leistungsgrenze würde das Problem verschärfen; denn dadurch kämen viele in Versuchung, noch größere Boote (womöglich bis hin zum 15-m-Hausboot) mit lediglich 15 PS auszustatten, um sie führerscheinfrei zu halten. Es wäre also mit einer wachsenden Flotte nur eingeschränkt manövrierbarer Wasserfahrzeuge zu rechnen.

Wir kriegen mit der geplanten Neuregelung nicht nur mehr umherflitzende Schlauchbootkids, die die Ausweichregeln nicht kennen, sondern auch noch  eine wachsende Zahl  großer behäbiger Schiffe, die bei Windstärke 4 kaum noch manövrierbar sind. Und das auf allen Wasserstraßen – nicht nur dort, wo heute die Charterscheinregelung gilt.

Ein Motiv mehr, nicht aufzugeben. Ich habe deshalb die zuständigen Abgeordneten aller Bundestagsfraktionen noch einmal angeschrieben und ergänzende Fragen gestellt.

Ein Argument gegen die Geschwindigkeitsgrenze nach holländischem Vorbild war stets, dass man das schwer kontrollieren könnte. Das Argument ist nicht abwegig ( obwohl die Holländer damit offensichtlich klar kommen). Als Lösung und gangbaren Kompromiss habe ich deshalb vorgeschlagen, eine Grenze für das Leistungsgewicht führerscheinfreier Boote festzusetzen. Mit einem vernünftigen minimalen Leistungsgewicht könnte sichergestellt werden, dass führerscheinfreie Boote nicht ins Gleiten kommen. Das wäre gleichbedeutend mit einer Geschwindigkeitsgrenze, aber leicht zu kontrollieren; denn Verdrängung und Leistung stehen in den Papieren. Mehr Informationen dazu gibt es in dem Paper, das ich als Anhang auch an die Bundestagsabgeordneten gesandt habe.

Weiter mit 15 PS

Donnerstag, Februar 9th, 2012

Die Ehre der Grünen ist  gerettet. Gestern traf hier eine ausführliche Antwort vorn Frau Dr. Valerie Wilms (GRÜNE) ein. Ich habe den Wortlaut an die Datei mit den gesammelten Antworten der Parteien angehängt.

Kurz zusammengefasst: Die Grünen sind – was nicht weiter überrascht – gegen die Erhöhung der PS-Grenze. Auch einer geschwindigkeitsabhängigen Neuregelung stehen sie skeptisch gegenüber. Interessant war der Link zum Protokoll der Expertenanhörung, der jetzt aber nicht mehr funktioniert. Ich habe das Protokoll aber hier. (6 MB)

Nachdem mir nun die Antworten aller Bundestagsparteien vorliegen, werde ich den Damen und Herren wohl ein bisschen auf die Nerven gehen und nochmal nachfragen. Bis ich die Nachfragen formuliert habe, wird es aber etwas dauern – diese Politik ist irgendwie anstrengend.

Neues vom Bundestag

Dienstag, Februar 7th, 2012

Gestern bekam ich noch folgende Mail:

Sehr geehrter Herr Leser,

ich danke Ihnen sehr für Ihre E-Mail vom 22. Januar 2012, in der Sie dafür werben, dass die Führerscheinpflicht für Motorboote nicht an der Leistungsgrenze sondern an der tatsächlich erreichbaren Höchstgeschwindigkeit ausgerichtet wird.

Dieser Argumentation kann ich gut folgen und werde daher Ihr Anliegen an die zuständigen Fachpolitiker meiner Fraktion weiterleiten.

Ich hoffe, in Ihrem Sinne gehandelt zu haben und verbleibe
mit den besten Grüßen
Kai Wegner

Mitglied des Deutschen Bundestages
Vorsitzender der Landesgruppe Berlin in der CDU/CSU-Fraktion

(Hervorhebung von Anna Blume BLogbuch)

Man liest und staunt. Sollte mein Briefchen am Ende doch noch Anlass für eine Korrektur werden, obwohl das Gesetz im Prinzip schon verabschiedet wurde? Kann ich eigentlich kaum glauben.

Eins muss ich zum Lobe  der sonst wenig gelobten Volksvertreter aber feststellen: Ich war überrascht, dass alle (bis auf die Grünen :-() geantwortet haben und qualifiziert auf meinen Vorschlag eingegangen sind. Ich weiß natürlich nicht, ob die Abgeordeten das jeweils selbst verfasst haben oder jemand aus ihrem Team, aber das spielt im Grunde keine Rolle.

Mit Höchstgeschwindigkeit verabschiedet

Freitag, Januar 27th, 2012

Wie schnell es manchmal geht! Letzte Woche die Experten-Anhörung und gestern schon vom Bundestag verabschiedet. Da staunt der politische Laie. Allzuviel Zeit haben sich die Abgeordneten nicht genommen, die Experten-Meinungen zu prüfen und zu überdenken.

Apropos „Experten“: Sportverbände, Wasserschutzpolizei, ADAC, Wasserwirtschaftsverband… Das waren wohl eher Interessengruppen als Fachleute. Wohlgemerkt: es spricht nichts dagegen, die Meinungen von Interessengruppen anzuhören, im Gegenteil! Aber vielleicht wäre es doch nicht so schlecht gewesen, außerdem ein paar richtige Experten anzuhören; sagen wir mal einen Sicherheitsfachmann und eine Bootsbauerin. Die hätten wohl wenigstens klar stellen können, wie schnell ein Gleiter mit 15 PS fährt. Und was es für einen Unterschied macht, wenn man mit 40 statt mit 20 km/h gegen eine Spundwand knallt.

Aber der Zug ist wohl raus. Man kann jetzt seine Hoffnung höchstens auf die Evaluierung nach 3 Jahren setzen (oder auf die Trägheit der Verwaltung beim Umsetzen der neuen Bestimmungen). Aber selbst wenn sich dann negative Auswirkungen herausstellen, wird man die neue Regelung schwer zurücknehmen können. Man denke nur an die Leute, die sich bis dahin 15-PS-Boote angeschafft haben, aber keinen Führerschein besitzen. Die werden Sturm laufen! Abgesehen davon ist so eine Überprüfung gar nicht so einfach, weil es meines Wissens im Wassersportbereich keine vernünftigen Unfallerhebungen gibt.

In einem Punkt muss ich übrigens Abbitte tun: Die FDP ist es (diesmal) nicht gewesen. Patrick Döring, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, schrieb:

Die FDP-Bundestagsfraktion hat sich im Rahmen der Abstimmung des Koalitionsantrages, wie in unserem Positionspapier vom April letzten Jahres ausgeführt, für eine Übernahme der niederländischen Regelung ausgesprochen.

Aber die Koalitionsdisziplin wollte es anders:

Doch angesichts des Widerstandes einiger Verbände, des Bundesverkehrsministeriums und einiger Teile der CDU/CSU einigten wir uns auf den Kompromiss einer Erhöhung der PS-Grenze auf 15 PS. 

Weiter schreibt er:

In der Anhörung des Verkehrsausschusses am 18.01. erklärten u.a. ADAC und Wasserschutzpolizei, dass die von Ihnen beschriebenen Gleitboote mit einem 15 PS Motor etwa 25 km/h schnell wären.

Seltsam. Hätte man das nicht noch wenigstens ein bisschen, ein ganz kleines bisschen, prüfen können? Werden unsere Gesetze eigentlich immer auf so unsolider Informationsbasis beschlossen?

Und wo bleibt das Positive? Überrascht hat mich, dass (bis auf die Grünen – aber da kommt sicher noch was) alle Fraktionen qualifiziert auf mein Paper eingegangen sind. Hier habe ich die Antworten in einem PDF zusammengestellt.

Für mich ist die Sache aber noch nicht ganz zu Ende. Ich hätte da nämlich noch ein paar Fragen …

Weitere Quellen:

Bis 15 PS führerscheinfrei?

Freitag, Januar 20th, 2012

Die Presse berichtet von Plänen, den Wassersport zu deregulieren, z.B. hier. Hauptvorschlag: die Leistungsgrenze, von der an ein Motorbootführerschein vorgeschrieben ist, soll erhöht werden. Von jetzt 5 PS auf 15 PS.

Es ist sicher nicht schlecht, unnötige Regulierungen im Wassersport zurückzunehmen. Z.B. wäre es eine gute Idee, wenn die überflüssige Kennzeichenpflicht für Sportboote wieder aufgehoben würde. Das Beispiel Holland zeigt, dass man bestens ohne auskommt.

Aber ausgerechnet die PS-Grenze heraufsetzen? Das ist idiotisch. Zunächst einmal ist es kurios, dass der Gesetzgeber sich an der veralteten Einheit PS orientieren soll, statt an den seit den 1970er Jahren weltweit verbindlichen SI-Einheiten. Das  wirft ein Schlaglicht auf die technische Einfalt derjenigen, die den Vorschlag erarbeitet haben. Viel wichtiger ist aber: Die Gefährlichkeit eines Fahrzeugs, auch eines Wasserfahrzeugs, hat nichts mit der Leistung zu tun! (Egal ob man sie nun in kW misst oder in PS.) Entscheidend ist die Geschwindigkeit! Ein  bisschen Physik für Politiker:

In Worten: Die Bewegungsenergie ist gleich dem Produkt aus halber Masse und dem Quadrat der Geschwindigkeit. Ein Rechenbeispiel: Die kinetische Energie eines gleitfähigen Motorboots, das z.B. 300 kg wiegt, und mit seinem 15-PS-Außenborder 40 km/h schnell fährt, beträgt 18.500 Nm (Newton mal Meter). Zum Vergleich: Die Verdränger-Sloep mit 30 PS, die 1.000 kg wiegt und mit  12 km/h fährt, hat eine Bewegungsenergie von 5.500 Nm. Weniger als ein Drittel! Für welches Boot sollte man wohl eher einen Führerschein vorschreiben, liebe Politiker?

Wer bezweifelt, dass ein Motorboot mit 15 PS überhaupt so schnell fahren kann, kann sich ja mal ein paar Videos reinziehen. Z.B. dieses oder dieses.

Die holländischen Kollegen haben im Physik-Unterricht besser aufgepasst. Dort sind alle Boote mit einer Höchstgeschwindigkeit von weniger als 20 km/h führerscheinfrei. Das macht Sinn!

Nun, eine Hoffnung bleibt: Der 15 PS-Vorschlag wird offenbar vor allem von der FDP gefördert. Und die Kanzlerin hat immerhin Physik studiert. Vielleicht gibt sie ihrem Koalitionspartner mal wieder ein bisschen Nachhilfe.

Update 22.01.:
Ich habe ein Paper an den Verkehrsausschuss des Bundestags geschickt: http://dl.dropbox.com/u/23667419/Geschwindigkeitsgrenze_statt_PS-Grenze.pdf

Der Super-Nanni

Montag, Juni 13th, 2011

Erfahrungen mit Bootsmotoren

Wir haben ja schon einige durch: In zwei Sloepen waren Lombardini-Maschinen eingebaut, die gute alte „Felix Krull“ war mit einem Yanmar ausgestattet. Heute fahren unsere Sloepen und einige Kajütboote mit unterschiedlichen Vetus-Maschinen (auf Basis Mitsubishi und Hyundai). Die beiden Annas sind mit Nanni-Kubota ausgerüstet – Anna Blume mit 50 und Anna Karenina mit 115 PS.

Mit den Lombardinis hatten wir Probleme. Die Vetus-Maschinen arbeiten zuverlässig und auch der Yanmar war ok.  Und Nanni? Nun, Anna Blume hat jetzt über 6000 (!) Betriebsstunden runter. Motorprobleme? Null! Das Getriebe mussten wir tauschen und auch die Elektrik hat schon mal Ärger gemacht. Aber die Maschine hat uns nie im Stich gelassen.

Anna K. ist bei der Überführungsfahrt manchmal erst nach mehreren Versuchen angesprungen. Wie sich herausstellte, lag das aber nicht am Motor. Vielmehr hatte die Werft die Verbindung zwischen Tank und Kraftstoffleitung nicht ausreichend gedichtet, sodass Luft in den Diesel kam. Und wie! In dem durchsichtigen Schlauch, der zur Fehlersuche eingebaut war, sah der Kraftstoff aus wie Sprudelwasser, so viele Blasen waren drin! Und trotzdem arbeitete die Maschine zuverlässig, wenn sie erstmal angelaufen war. Bei  dem Lombardini dagegen reichte ein einziges winziges Luftbläschen, damit der Motor mitten im Betrieb stehen blieb und sich nur mit Mühe wieder starten ließ.

Klar, das kann man nicht verallgemeinern. Aber unsere Erfahrungen mit Nanni sind so gut, dass wir im Zweifel immer wieder zu einem Nannidiesel greifen würden. (Ehrlich: dieser Beitrag wird nicht von Nanni gesponsert.)

 

Hier wechselt der Chef

Donnerstag, Juni 9th, 2011

Normalerweise macht ja Günter die Ölwechsel bei unseren Booten oder auch ein externer Techniker. Aber jetzt ergab es sich, dass ich bei der Lucia mal selber ran musste. Mit dem Vakuumsauger geht das eigentlich ganz gut: Pump-pump-pump, schlürf, pump-pump-pump usw. Aber langsaaaam ist das. Bis die rund 5 l Altöl durch den Strohhalm gezogen sind, vergeht gut und gerne eine Stunde. (Aber – hihi – ich habe die Zeit genutzt, zwischen den Pumpgängen Fotos für ein neues Panoramabild zu machen -davon später mehr.)

Saubere Sache: Ölwechsel bei der Sloep

Saubere Sache: Ölwechsel bei der Sloep

Bei den Sloepen  sind Ölwechsel und andere Wartungsarbeiten viel einfacher als bei den Kajütbooten , weil der Motor so schön weit oben thront und von allen Seiten gut zugänglich ist. So konnte ich sogar den Ölfilter abschrauben, ohne eine Riesensauerei zu veranstalten: Einfach ein Plastiktüte über das Ding stülpen, die man mit einer Hand unter dem Filter fest andrückt, während man ihn mit der anderen herausschraubt. Dann läuft das im Filter verbliebene Öl in die Tüte. Geht doch.

Salatöl im Tank III

Sonntag, Mai 15th, 2011

Ökonomische und ökologische Aspekte

Für viele steht (oder stand) es im Vordergrund: Pflanzenöl ist (oder war?) ein bisschen billiger als Diesel. Das ist m.E. aber das schwächste Argument von allen. Denn Preise ändern sich schnell; und wenn mehr Pflanzenöl nachgefragt wird, steigt auch der Preis. Und für uns als Vercharterer ist es schon gar kein Argument; denn den Kraftstoff zahlen die Chartergäste. Betrachtet man den zusätzlichen technischen Aufwand, sind Boote mit Pflanzenölantrieb für eine Charterfirma eindeutig ökonomischer Unsinn. Deswegen werden ja auch (fast) keine verchartert.

Na gut, Profit ist nicht alles :-). Wir wollen ja schließlich die Guten sein. Wie steht es also mit den ökologischen Aspekten? Auf den ersten Blick auch nicht doll: Natürlich ist es Unsinn, Ackerland zu verschwenden, um Treibstoff statt Lebensmitteln anzubauen. Das ist in der Diskussion um E 10 ziemlich deutlich geworden und soll hier nicht weiter vertieft werden.

Aber: Wasser ist auch ein Lebensmittel! Und mit unseren Booten fahren wir darauf rum. Für Boote ist es deshalb zehnmal wichtiger als für Landfahrzeuge, dass sie keine schädlichen Stoffe nach außen abgeben. Und ein Tropfen Diesel kontaminiert bekanntlich zigtausend Liter Wasser (genaue Zahlen kann man bei Wikipedia nachlesen). Pflanzenöl hingegen: Hmm, lecker Fischfutter! Betrachtet man zusätzlich die hirnrissige Genehmigungspraxis bei Wassertankstellen, werden die Bootfahrer geradezu dazu getrieben aus dem Kanister zu tanken, mit den bekannten Folgen. (Ja, den Trick mit dem Spüli kennen wir auch…)

Mit Pflanzenöl wäre das kein Problem, denn Pflanzenöl ist wasserunschädlich. Es wäre ökologisch also sinnvoll, den Pflanzenölantrieb von Yachten zu fördern. Da die Menge des hier verbrauchten Kraftstoffs verschwindend gering ist im Verhältnis zu dem von Straßenfahrzeugen, wären auch die Anbauflächen nicht das Problem.

Hm, jetzt habe ich mich fast wieder selber überzeugt. Vielleicht machen wir irgendwann doch noch mal einen Anlauf. Aber ein bisschen Unterstützung von Politik und/oder Motorenherstellern wäre dann nicht schlecht.