Posts Tagged ‘Wartung’

Winterlager

Sonntag, Oktober 30th, 2011

Vergangenen Winter hatten wir die Flotte noch geteilt: Ein Teil der Boote überwinterte in der Halle bei Zehdenick, ein Teil in Niederlehme bei Königs Wusterhausen. Diesmal haben wir uns wieder entschieden, die gesamte Flotte beim Marineservice Niederlehme zu stationieren. Dort stehen die Boote zwar nicht unter Dach, wir wissen sie aber in guter Obhut. Die Überführung quer durch Berlin und noch ein bisschen weiter ist jedes Mal ein Akt, hat aber auch Vorteile: Denn auf der Überführungsfahrt im Herbst fallen uns manchmal ein paar kleine Mängel auf, die im Winter beseitigt werden können. Und die Überführung im Frühjahr ist der Test, ob alles wieder anstandslos funktioniert.

Die Sloepen, Edmond Dantès und Piet Hein sind schon da und stehen an Land. Die beiden Annas folgen in den nächsten Tagen. Aber nur Anna Blume wird gekrant. Anna Karenina bleibt im Wasser und wird für den Wintercharter unter Dampf gehalten. Der dritte Versuch: Hoffentlich macht uns nicht schon wieder das Eis einen Strich durch die Rechnung.

Alle Sloepen sind schon da

Alle Sloepen sind schon da

Edmond Dantès auch

Edmond Dantès auch

Und Piet Hein hat ein Plätzchen mit  Aussicht.

Und Piet Hein hat ein Plätzchen mit Aussicht.

 

Kracks!

Donnerstag, Juli 21st, 2011

Es war einmal eine 12 m  –  Stahlyacht mit einem schönen hohen Mast für die Beleuchtung und die Antennen.  Nachteil: vor niedrigen Brücken muss der Mast gelegt werden. Das geht einfach, aber man muss dran denken.

2009 wurde die Anna K. in Betrieb genommen und im Juni 2009 wurde der Mast das erste Mal abgefahren. Also kam ein neuer in gleicher Höhe drauf. Der wurde im Sommer 2010 abgefahren. Daraufhin haben wir einen etwas kürzeren Mast anbauen lassen, der mit seinen 3,60 m Höhe über der Wasserlinie unter fast allen Brücken durchkommt. Fast. Denn was geschieht im Juli 2011? Oh ja.

Ich weiß, das passiert verdammt leicht: man kann zwar vorsichtshalber immer mit gelegtem Mast fahren; der ist dann aber etwas in der Sicht und es sieht auch nicht so schick aus. Für uns ist so ein Schaden (fast) kostenneutral. Unsere Gäste haben es bisher immer mit Fassung getragen und anstandslos die Verantwortung übernommen. Aber  ärgerlich ist es natürlich trotzdem, für uns und für die Gäste: Die Kaution ist erstmal futsch, und die nächsten müssen mit einem provisorisch reparierten Mast fahren, wenn der der neue nicht schnell genug angefertigt und montiert werden kann.

Den nächsten Mast lassen wir deshalb noch ein bisschen kürzer anfertigen, möglichst so kurz, dass er unter allen Brücken in unserem Revier durchkommt.

Neue Kleider

Montag, April 4th, 2011

Vor einiger Zeit hatte ich mein Leid geklagt über die Qualität des deutschen Bootshandwerks. Nun haben wir doch bei einem Sattler aus Neubrandenburg eine neues Verdeck für die Anna Blume anfertigen lassen. Und es ist gut geworden! Passt straff, wirft keine Falten und lässt sich dennoch leicht handhaben. Der Stoff macht auch einen sehr guten Eindruck, es ist – wie von uns bestellt – annähernd der gleiche, der vorher drauf war. Jetzt hoffen wir optimistisch, dass das Verdeck auch so lange hält wie das erste!

Seit vergangenen Freitag ist die komplette Flotte wieder im Wasser! Hier ein Eindruck vom neuen Verdeck der Anna Blume (man beachte auch den frisch poliert spiegelnden Rumpf – Günter hat sich mal wieder selbst übertroffen).

Neues Kleid für Anna Blume

Neues Kleid für Anna Blume

Deutsches Handwerk? Lieber nicht.

Donnerstag, Dezember 16th, 2010

Nun ist guter Rat erstmal teuer. Wir waren  so überzeugt, wir könnten Anna Blumes neues Verdeck in den Niederlanden machen lassen. Das würde grundsätzlich natürlich gehen. Es gibt auch noch den Segelmacher in Woudsend, der das erste (hochwertige) Verdeck gefertigt hat. Nur: er lässt uns wissen, dass er grundsätzlich nur ein Verdeck näht, wenn er vorher das Boot selbst vermessen hat. Das leuchtet ein und zeugt von Handwerkerstolz. Da er aber nicht nach Berlin kommen will und wir nicht mit dem Boot nach Friesland fahren, wirft uns das auf die Berlin-Brandenburgischen Planenmacher zurück. Das hätten wir lieber vermieden.

Warum? Nun: Einmal hat ein Sattler aus Brandenburg neue Reissverschlüsse eingenäht – leider verkehrt rum, so dass sich das Verdeck nur noch von hinten öffnen ließ statt von vorne. Dann haben wir mal einen Berliner Sattler mit einer Reparatur beauftragt. Der war preiswert und freundlich – und ein Pfuscher. Hinterher war das Verdeck verzogen und hatte Falten.

Überhaupt, das Bootshandwerk in unsererer Region! Bis wir endlich den zuverlässigen und fähigen Marineservice Niederlehme gefunden hatten, haben wir reichlich Lehrgeld gezahlt. Fantasievolle Rechnungen mit „großzügiger“ An- und Abfahrt waren noch das Wenigste. Da wurde für teuer Geld stundenlang an der falschen Ecke rumgeschraubt, es wurden zweifelhafte Ersatzteile eingebaut, die gleich wieder kaputt gingen, und ausgebaute Teile verschwanden im Nirwana. Ganz zu schweigen von dem hanebüchenen Quatsch, den man sich von manchen „Fachleuten“ anhören muss, wenn man Beratung braucht. Deutsches Handwerk? Na, vielen Dank! Vorsichtig ausgedrückt: Das Handwerk rund um Boote und Yachten in unserer Region hat einigen Nachholbedarf.

Lieber nehmen wir also weite Anfahrten in Kauf (Niederlehme ist ja von Zehdenick auch nicht gerade um die Ecke) als dass wir die Pfuscher von nebenan noch mal an unsere Boote lassen.  Aber Friesland ist nun doch ein bisschen weit. Und Planen nähen kann der Marineservice leider nicht. Also müssen wir es halt mal wieder mit einem neuen Sattler aus der Gegend probieren. Risiko! Drückt uns die Daumen.

Update: gute alte Anna

Dienstag, Mai 4th, 2010

Ich hatte unsern Eifer, Anna Blume fit zu halten, deutlich untertrieben: Wir haben der guten Anna diesen Winter nicht nur eine neue Toilette und Badeleiter spendiert. Sondern wir haben erstens noch vorsorglich das Bugstrahlruder ausgetauscht (es fing an, laut zu werden). Das hat sein Geld verdient; in 8 Jahren hartem Chartereinsatz hat es immer klaglos funktioniert, Kompliment an Vetus.

Und zweitens – was manchen vielleicht freut – eine Füllstandsanzeige für den Trinkwassertank haben wir auch nachgerüstet. Das ist ein bisschen die Folge der neuen elektrischen Toilette, denn die funktioniert notgedrungen nur mit Frischwasser – das sollte dann tunlichst nicht alle gehen. Ach – fast hätte ich es vergessen – die Trinkwasserpumpe wurde auch durch eine neue – stärkere – ersetzt.

Gute alte Anna B.

Sonntag, April 25th, 2010

Manche Vercharterer geben ja das Alter ihrer Boote nicht an, oder jedenfalls nur bei ihren brandneuen Booten. Wir sehen das anders und machen keinen Hehl draus, dass unser Lotsenboot, die „Anna Blume“ nun schon ihren achten Geburtstag gefeiert hat. Mit Anna Blume fing 2002 alles an. Wir hatten das Boot für uns gekauft und sind damit drei ganze Monate lang über die Binnengewässer von Holland, Belgien, Deutschland und vor allem Frankreich gegondelt. Eine herrliche Zeit! (Karte)

Damals war noch kein Gedanke daran, dass wir mal eine Flotte von sieben Booten verchartern werden. Wir  hatten nach der Reise keine Zeit, das Boot selbst intensiv zu nutzen, mochten uns aber andererseits auch nicht davon trennen. Also gaben wir es  einem Dienstleister zum Verchartern. Bald dachten wir aber, das können wir selber besser und kamen auf den Geschmack.

Anna Blume im April 2010

Anna Blume im April 2010

Und Anna Blume beweist es: Acht Jahre sind kein Alter für ein gutes Boot! In jedem Winter wird die Anna B. (wie die anderen auch) sorgfältig gewartet, poliert und wo nötig frisch lackiert. Und fast immer gibt es auch eine kleine Verbesserung. Dieses Jahr haben wir z.B. eine kleine Havarie der vergangenen Saison zum Anlass genommen, die Badeleiter nicht noch einmal zu richten sondern durch eine neue mit bequemeren Trittstufen zu ersetzen. Und das Pumpklo wurde durch eine elektrische Toilette ersetzt. Dazu wurden noch schicke Teak-Grätings für den Boden der Nasszelle spendiert. Die knuddelige Anna Blume: gesund und schön und jugendfrisch wie eh und je!