Archive for the ‘Revier-Tipps’ Category

Man baut!

Montag, Juli 29th, 2013

Es ist tatsächlich nicht bei Vorankündigungen geblieben, und auch nicht bei einem schönen Schild.

Nein, am Langen Trödel sind die Bagger angerückt. In Liebenwalde nimmt der neue Hafen schon langsam Form an, der 32 Booten Platz bieten soll – direkt neben der bisherigen Marina auf der anderen Seite der Brücke. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis man von Liebenwalde direkt zum Finowkanal wird fahren können. Wie viel Zeit? Nun, wir werden sehen …

Neues vom Trödel

Dienstag, April 23rd, 2013

Wer braucht Flughäfen? Die Zukunft gehört der Binnenschifffahrt!

Ich hatte schon mehrfach darüber berichtet. Und jetzt scheint es langsam ernst zu werden: am Langen Trödel wird gebuddelt. Jedenfalls vermeldet ELWIS ab Juni zeitweilige Beeinträchtigungen an der HOW wegen der Baumaßnahmen. Natürlich wird man nicht bis Ende 2013 fertig werden, aber jetzt wird wirklich gebaut. Die üblichen „unvorhersehbaren“ Probleme und Verzögerungen eingerechnet ist mein Tipp: Einweihung im Spätsommer 2015. Immerhin! Wetten, dass der Lange Trödel jedenfalls vor dem Flughafen BER fertig gestellt sein wird?

Zu Fuß die Spree entlang

Sonntag, März 17th, 2013

Während des ganzen vergangenen Sommers blieb die Berliner Stadtspree Booten mit Funk vorbehalten und war damit de facto für Charterboote gesperrt (wir berichteten darüber). Und es sieht so aus, als würde sich auch in dieser Saison daran nichts ändern. Um Berlin mit dem Boot zu durchqueren, muss man entweder außerhalb der Sperrzeiten durchrutschen  (vor 9:00 Uhr am Morgen oder nach 19:00 Uhr abends) oder den Landwehrkanal befahren. Letzteres geht aber nur in Ost-West-Richtung, von der Ober- zur Unterschleuse, der Kanal ist eine Einbahnstraße.

In den Brandenburgischen Südosten und zurück kommt man bequem, indem man die Stadt über den Teltowkanal südlich umfährt. Wer aber den Bootstörn mit Berlin-Sightseeing verbinden will, muss etwas vorausplanen. Unser Tipp für die Berlin-Reise per Boot: außerhalb der Stadtspree festmachen und die Stadt zu Land erkunden. Wer – was ich gut verstehen kann – in Sichtweite des Flusses bleiben will, kann in Berlin dem Lauf der Spree auch sehr gut zu Fuß folgen. Unten stehend ist verkleinert die westliche Hälfte des Weges skizziert. Ein Klick führt zur vollständigen großen Karte.

Von den eingezeichneten Liegemöglichkeiten befindet sich nur der 24-h-Anleger am Schiffbauer Damm innerhalb der Funkzone, und der Anleger am Spreekanal ist auch 2013 möglicherweise gesperrt. Für alle die von der Havel nur einen kurzen Abstecher nach Berlin machen wollen, bietet sich das Charlottenburger Ufer zum Anlegen an. Denjenigen, die in den Südosten fahren (oder von dort schon auf dem Rückweg sind), sei v.a. der Anleger an der Insel der Jugend in Treptow empfohlen.

Vom Charlottenburger Schloss im Westen bis zum Plänterwald im Südosten (oder umgekehrt) können wir über lange Passagen ungehindert an der Spree entlang wandern.  Ab und zu müssen wir über eine Brücke die Seite wechseln, in der gesamten Innenstadt aber (zwischen Lessingbrücke und Jannowitzbrücke) können wir uns sogar die Seite aussuchen.

Charlottenburger Schloss, Haus der Kulturen, Reichstag, Kanzleramt, Museumsinsel … der Spreewanderweg führt mitten durch die Stadt und lässt uns ein gutes Stück Berlin sehen. Und nicht nur die traditionellen Sehenswürdigkeiten im Zentrum oder im Westen: Auch die heiß umkämpften Areale am Friedrichshainer Spreeufer (unweit der Veranstaltungshalle O2-World) mit der berühmten Eastside-Gallery gehören dazu.

Die gesamte Strecke vom Anleger in Charlottenburg bis zu dem an der Insel der Jugend ist ca. 17 km lang – eine lockere Tagesetappe. Von beiden Anlegern ist die S-Bahn recht gut zu erreichen (Treptower Park im Osten bzw. Jungfernheide im Westen) , sodass man nach getaner Arbeit bequem zum Ausgangspunkt zurückreisen kann (sogar ohne Umsteigen, Fahrzeit ca. 30 min).

Die kleine Runde

Mittwoch, Januar 16th, 2013

Neuer Standort – neue Möglichkeiten! Wie berichtet werden unsere beiden offenen Boote ab April 2013 von Niederlehme aus vermietet. Wir haben wir uns mal angeschaut, was man von dort so erreichen kann:

Die kleine Runde im Südosten

  • Natürlich Berlin, wobei ehrlicherweise gesagt werden muss, dass man die Runde durch die Innenstadt mit An- und Rückfahrt an einem Tag nicht schafft. Mit Übernachtung, z.B. in Charlottenburg, ist das aber ein entspannter Törn. Eine Tagestour auf Berliner Gewässer  führt nach Köpenick und von da – wenn man will – zurück über Müggelsee und Seddinsee „rund um die Müggelberge“.
  • Und wie wär’s mit einer Tour zum Golfen nach Bad Saarow? Wenn das kein starker Auftritt ist, da mit der Diva vorzufahren!
  • Wer’s verträumt mag, findet vielleicht Gefallen daran, den Quellen der Dahme entgegen zu fahren, so weit das Flüsschen schiffbar ist. Dann ist in Märkisch Buchholz Schluss. Übernachten sollte man bei dieser Tour am besten in Prieros.
  • Oder per Boot zum Spreewald. Von Niederlehme kann man über den Krossinsee direkt zur Spree-Oder-Wasserstraße abkürzen und von da via Fürstenwalde ostwärts fahren. Rechts abbiegen und der Spree aufwärts folgen bis zum großen Schwielochsee. Dann ist man zwar noch nicht ganz im Spreewald, aber nah dran. Auf dieser Tour muss man mindestens eine Übernachtung einplanen. Brauchbare Hotels gibt es in Fürstenwalde und wohl auch in Beeskow.
  • An der Nordspitze des Schwielochsees geht es westwärts zunächst weiter spreeaufwärts. Die Schleusen werden enger, sind aber für kleinere Boote noch gut zu passieren. Westlich des Neuendorfer Sees mündet der Dahme-Umflutkanal, weiter spreeaufwärts kann man hier wohl nur noch mit dem Kanu fahren. Richtung Kanal ist die Durchfahrthöhe auf 1,80 m begrenzt, eigentlich kein Problem mit der Sloep. In Märkisch Buchholz (oberhalb des Wehrs) ist aber endgültig Schluss; denn es gibt dort nur eine Bootsschleppe für Kanus, aber keine Schleuse. In Märkisch Buchholz kann man sich mit denen die Hand reichen, die auf der Dahme unterhalb des Wehrs angekommen sind. Das brachte mich auf eine Idee:
  • Eine Runde mit zwei Booten! Eine Gruppe fährt mit Lucia über Spree und Umflutkanal  und die anderen mit Diva dahmeaufwärts oder umgekehrt. In Märkisch Buchholz begegnen sich beide, tauschen die Boote, und komplettieren jeweils die Runde. Das erfordert etwas Planung und Flexibilität, sollte aber machbar sein. Bin gespannt, wann das zum ersten Mal jemand hinkriegt. Vielleicht sollten wir einen Preis ausloben?

Dahme,Teupitzer und Storkower Gewässer kennen wir gut: es ist einfach traumhaft dort. Die Tour Richtung Spreewald sind wir noch nie gefahren. Vielleicht wird es diesen Sommer was. Oder es kommt uns jemand zuvor…

Neues aus Oranienburg

Sonntag, Juli 29th, 2012

Das Stimmungsbild zur neuen Verbindung zwischen Oranienburger Stadthavel und Ruppiner Gewässern ist ja recht positiv ausgefallen. Wir sind gleichwohl skeptisch, was die Erfolgsaussichten des Vorhabens angeht, und haben das dem Stadtplanungsamt Oranienburg mitgeteilt wie folgt:

Aus unserer Sicht wird die geplante Verbindung per Bootslifter ein Misserfolg werden, und zwar vor allem aus folgenden zwei Gründen:

1. Das Geld
Sie planen ja offensichtlich, für den Bootslift Gebühren zu erheben. Das ist sicher angesichts der Investitionskosten und der knappen Stadtkassen nachvollziehbar. Und Bootfahrer sind ja i.d.R. auch keine armen Leute, sodass eine mäßige Gebühr eigentlich kein Problem darstellen sollte. Sollte man meinen.
Unsere Erfahrungen sind aber andere: Schon wenige Euro, sei es für Strom oder Wasser oder was auch immer lösen mitunter heftige Diskussionen aus. Oder man denke nur an den Sturm im Wasserglas, der entfacht wurde, als der damalige Verkehrsminister Stolpe eine Wasserstraßenmaut ins Gespräch brachte. Ein besonders groteskes Beispiel kennen wir aus Groß-Köris: Dort kostete die Passage der Klappbrücke pro Boot 3 Euro; damit wurde der Arbeitsplatz der Brückenwärterin finanziert. Ein Yachtbesitzer hat sich nicht entblödet, gegen die Brückenmaut zu klagen und hat Recht bekommen!
Ob uns das gefällt oder nicht: Es ist zu erwarten, dass fast alle Bootfahrer lieber einen unattraktiven Umweg in Kauf nehmen werden als ein paar Euro zu bezahlen.

2.Die Technik
Die von Ihnen favorisierten Bootslifter sind v.a. dafür entwickelt worden, Boote zum Saisonende oder für Reparaturen aus dem Wasser zu nehmen. Aus Erfahrung weiß ich, dass derartige Manöver für Bootseigner stets stressig sind. Und tatsächlich ist jedes Kranen oder „Liften“ ja auch immer mit einem Restrisiko verbunden. Dabei kommt es auch sehr auf Vertrauen gegenüber der Mannschaft an, die das Gerät bedient. Ohne Not wird das kaum ein Bootseigner auf sich nehmen. Ich wage sogar die Prognose, dass die meisten Charterunternehmen ihren Gästen untersagen würden, den Bootslifter oder ähnliches zu nutzen. Auch wir würden das – vorbehaltlich einer Besichtigung der Anlage und eines Probetransports – voraussichtlich tun.

Insgesamt sehen wir also schwarz für Ihr Vorhaben, so sehr uns grundsätzlich auch an einem Ausbau der Wasserstraßen gelegen ist. Aber der Bootslifter würde nach seiner Fertigstellung aller Wahrscheinlichkeit nach ungenutzt verrosten. Wir denken, es sollte lieber alle Kraft darauf verwendet werden, den Malzer Kanal wieder schiffbar zu machen um eine Umgehung der Schleuse Lehnitz zu schaffen. Das wäre ein echter Impuls für die Sportschifffahrt!

Ich vermute, eines ihrer Anliegen ist es auch, mehr Bootstouristen in die Innenstadt von Oranienburg zu bringen. Das ist nachvollziehbar und wird von uns auch unterstützt. (Z.B. hier: http://www.bootcharter.de/blogbuch/?p=500) Eine kostengünstige und sinnvolle Maßnahme dafür wäre es aus unserer Sicht, im Schlosshafen eine große Zahl der überflüssigen Dalben zu entfernen, dass auch größere Boote dort gut manövrieren und anlegen können. (Oder ist das bereits geschehen?)

Das Stadtplanungsamt hat sehr freundlich darauf geantwortet und versprochen, unsere Bedenken an die Entscheidungsträger weiter zu geben. Außerdem wurde folgende erfreuliche Mitteilung gemacht:

Ich habe zwischenzeitlich in Erfahrung bringen können, dass seit Ihrer In Augenscheinnahme des Schlosshafens insgesamt 20 Dalben gezogen worden sind. Dadurch stehen nunmehr 35 Liegeplätze für Boote mit einer Länge von über 10m zur Verfügung. Weitere 30 Liegeplätze sind Booten von unter 10m Länge vorbehalten. Diese Größenaufteilung ist seinerzeit eine Förderauflage gewesen, um den nicht-kommerziellen Bootsverkehr zu unterstützen, die weiterhin zu beachten ist.
Es wäre schön, wenn Sie diesen Hinweis als Nachtrag in Ihrem Blog ergänzen könnten, auch wenn die Belegung des Schlosshafens nach Aussagen des verantwortlichen Geschäftsführers derzeit sehr gut ist.

Tun wir doch gern. Für die etwas schrägen Vorgaben der Förderinstitutionen kann die Stadt O-burg ja nichts. Und so wie es jetzt ist, scheint die Aufteilung des Hafens ja durchaus sinnvoll zu sein. War jemand kürzlich da und kann berichten?

Neue Verbindungen schaffen?

Freitag, Juli 20th, 2012

Die Stadt Oranienburg schreibt derzeit Charterunternehmen an, weil sie deren Meinung hören will. Es geht um den (Wieder- das kennen wir schon -) Ausbau der Oranienburger Havel. Irgendwann einmal sollen drei Schleusen reaktiviert werden, sodass man die Großschifffahrtsschleuse Lehnitz über das Stadtgebiet von Oranienburg umfahren kann. Das wäre eine Super-Sache, keine Frage! Dafür fehlt aber auf absehbare Zeit wohl das Geld und der politische Wille.

Die Stadt Oranienburg will aber trotz des Gegenwinds aus dem Verkehrsministerium den Wassertourismus fördern und erwägt deshalb eine Maßnahme, die sie mit ihren bescheidenen Mitteln (und etwas Fördergeld) realisieren kann: Es soll die direkte Verbindung der Oranienburger Havel mit den Ruppiner Gewässern wiederhergestellt werden, die früher durch die Friedenthaler Schleuse bestand. Auf dem Google-Luftbild kann man das noch ganz gut sehen. Der ganz große Wurf ist das sicher nicht (nicht vergleichbar mit einer Umgehung der Schleuse Lehnitz!) aber immerhin: Man spart auf dem Weg in die Ruppiner Gewässer einige Kilometer und man fährt durch die attraktive Innenstadt von Oranienburg –  vorbei an Schloss, Park und Schlosshafen –  statt auf einem eher langweiligen Kanal am Stadtrand. Realisiert werden soll das Ganze mit einem „Bootslifter„.

Dei Stadt Oranienburg will von uns wissen, ob wir das gut finden und unseren Gästen diese Verbindung empfehlen würden. Ich gebe die Frage mal weiter:

„Hafenführer für Hausboote“ erschienen

Samstag, Juni 2nd, 2012

Gastbeitrag von JuG

Und das herausgebende „Magazin Seenland“  legt sich ins Zeug!! Hierzu ein Zitat der Buchbeschreibung unter amazon.de zu ISBN 978-3-9813479-8-2:

„Vier Hausboot-Reviere: Mecklenburg & Brandenburg. Die schönsten Häfen der Mecklenburgischen Seenplatte sind nach vier Revieren geordnet: Elde, Mecklenburgische Oberseen, Kleinseenplatte und Obere Havel. Die Übersichtskarten mit allen verzeichneten Gastliegerhäfen machen die Törnplanung einfach. Traumziele in 15 Kapiteln: Täglich ein neuer Landgang. Alle touristischen Meilensteine entlang der Seen und Flussläufe haben einen besonderen Platz im Buch gefunden – sie zieren die Kapitelanfänge als farbige Doppelseitenfotos, darunter viele Luftbilder. Das macht Lust auf die nächste Entdeckungstour. Sehenswerte Hafenorte: Mit Cityplan und Adressen. Alle 21 Städte werden mit ihrer Geschichte und den Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Für jeden Ort gibt es Restaurant- und Shoppingtipps. Adressen für Ärzte, Apotheken, Banken, Post, Taxi, Zugverbindungen und Supermärkte runden den Reiseführer ab. 74 Hafenbeschreibungen mit Hafenplan: Ein Hafenambiente für jeden Geschmack. Schöne und praktische Häfen wurden für eine detaillierte Beschreibung ausgewählt. Atmosphäre, Versorgungsangebot, Ausstattung und Preise sind übersichtlich dargestellt. Hafenpläne mit Stegen und Einrichtungen ermöglichen die intuitive Orientierung vor Ort. Register mit 130 Häfen: Praktische Übersicht für Ausstattung und Preise Das Verzeichnis bringt Klarheit rund um die Hafenausstattung und Versorgung vor Ort. Zudem erlauben die Daten einen Preis-Leistungs-Check für jeden Hafen: Der Gesamtpreis von der Liegegebühr bis zu den Duschmünzen wurde für drei Beispiel-Crews (Paar, Familie, Gruppe) kalkuliert. Zahlreiche Hafentipps auf 168 Seiten Dömitz – Grabow – Neustadt-Glewe – Schwerin – Bad Kleinen – Parchim – Lübz – Plau am See – Malchow – Waren (Müritz) – Röbel (Müritz)– Rechlin – Mirow – Rheinsberg – Wesenberg – Neustrelitz – Fürstenberg/ Havel – Lychen – Templin – Zehdenick – Oranienburg – Neuruppin und viele mehr.“

Obwohl wir „unser“ Revier schon ganz gut zu kennen glauben, haben wir die rund 30 Euro investiert und wurden nicht enttäuscht! Vor allem gefallen uns die Hafendarstellungen in der Draufsicht. Schnell sind so die Gastliegeplätze in unbekannten Häfen zu finden. So etwas hätten wir uns zu Beginn unseres Charterlebens gewünscht; etwa im Dalben- und Steggewirr beim Besuch der Marina Lanke / Berlin oder bei der Einfahrt in den damals gut besuchten neuen Oranienburger Schlosshafen.

Aber auch die sonstigen vielseitigen Infos überzeugen und erleichtern die Törnplanung zusammen mit den ABC-Törnvorschlägen und den an Bord der ABC-Boote befindlichen Materialien erheblich. By the way, auch „Bernis Café“ wird gewürdigt.

Wir halten das recht aufwändig gestaltete Buch für eine sinnvolle Ergänzung der Bordlektüre, zumindest aber für eine appetitmachende Bereicherung der heimischen Sammlung von Revierinfos.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Teil 2: das Revier südlich der Marina Liebenwalde. Aber das ist bislang noch Wunschdenken – leider!

FAZIT für Revierneu- und altlinge: *** EMPFEHLENSWERT *** (und fast schon zu schade für den Bordalltag)

Big Brother

Dienstag, Mai 8th, 2012

Vor ein paar Tagen habe ich  ein kurzes Video von der Schlossbrücke aufgenommen, um den Andrang an dieser Engstelle zu dokumentieren (und auf facebook veröffentlicht). Da kam mir die Idee, mal zu schauen, inwieweit die Wasserstraßen in unserer Region eigentlich im Blick von webcams sind. Das könnte doch helfen, sich vor dem Törn ein Bild von Wetter und Verkehr zu machen. Und es gibt einiges. Die folgende Liste ist alles andere als vollständig:

Man sieht, auch auf dem Wasser sind wir häufig unter Beobachtung. Aber keine Panik: alle Kameras sind offensichtlich so positioniert, dass man weder Gesichter noch Kennzeichen identifizieren kann.

 

Berlin ist dicht

Donnerstag, April 12th, 2012

Die Spree-Oder-Wasserstraße von km 12,01 bis km 17,8 (das ist die Berliner Stadtspree zwischen Lessingbrücke und Mühlendammschleuse) darf bis auf Weiteres nur von Wasserfahrzeugen mit in Betrieb gesetztem Funkgerät befahren werden. Das bedeutet de facto eine Sperrung für Charterboote. (Schifffahrtspolizeiliche Anordnung)

Da der Landwehrkanal aufgrund seiner jahrzehntelangen Vernachlässigung baufällig ist und nur noch in Ost-West-Richtung befahren werden kann, führt der einzige Weg von der Havel ins südöstliche Brandenburg (Dahme-, Storkower und Teupitzer Gewässer) jetzt über den Teltowkanal südlich an Berlin vorbei. Zurück kann man über den Landwehrkanal durch die Stadt.

Mit de-facto-Sperrungen für Charterboote oder Sportboote überhaupt ist das Berliner WSA immer schnell bei der Hand. Es würde uns nicht wundern, wenn das auf lange Sicht auf eine Vollsperrung der Stadtspree für Sportboote hinauslaufen würde. Die Ausflugsschiff-Lobby wäre davon gewiss begeistert. Dann würde die Stadtspree endlich ihnen gehören.

Das ist einerseits ärgerlich; denn das WSA sollte die Wasserstraßen lieber erhalten als sie zu sperren, weil sie baufällig werden. Auf der anderen Seite: Seien wir ehrlich. Es ist schon seit längerer Zeit kein Vergnügen mehr, auf der Spree durch die Berliner Innenstadt zu fahren. Es ist einfach zu viel Verkehr und manche Dampferkapitäne haben eine seltsame Vorstellung von gegenseitiger Rücksichtnahme. Es ist stressiger, mit dem Boot vom Haus der Kulturen zur Mühlendammschleuse zu fahren, als mit dem Auto im Berufsverkehr vom Alexanderplatz zum Bahnhof  Zoo.

Das müssen wir uns nicht antun. Es gibt zum Glück in unserem Revier noch reichlich Wasserstraßen, auf denen man ruhig und entspannt Boot fahren und ohne Stress die Umgebung genießen kann.

Eine Übersicht über aktuelle Sperrungen, die etwas leichter zu verstehen ist als die Meldungen bei elwis, hat der Quick-Maritim-Verlag.

Logbücher

Montag, April 9th, 2012

Auf allen unseren Booten liegen Logbücher bereit. Jeder nutzt sie auf seine Weise: manche notieren nur in Stichworten ihre Route, andere schreiben ausführlich über ihre Erlebnisse und wieder andere fügen sogar mal ein Gedicht bei. Besonderen Spaß macht es immer, wenn die Kinder Zeichnungen beigesteuert haben.

Jeder nutzt sie auf seine Weise: die Logbücher

Jeder nutzt sie auf seine Weise: die Logbücher

Jeder und jede kann in die Logbücher schreiben, was er oder sie möchte oder kann es auch lassen. Wir freuen uns aber immer über fleißige Logbuchschreiber. Nicht nur deshalb, weil (meistens 🙂 ) nette Sachen drin stehen, sondern auch wegen der Informationen. Jeden Winter brüten wir nämlich über den Logbüchern und werten sie systematisch aus: Ist das Restaurant A zu empfehlen?  Ist der Hafenmeister in B freundlich oder ein Ekel?  An welchen Schleusen gibt es im Hochsommer Wartezeiten?

So etwas saugen wir auf wie ein trockener Schwamm und geben es dann in unseren Törnvorschlägen weiter, die jeder Gast vor seinem Charterurlaub zugeschickt kriegt. So funktionieren die Logbücher wie das Motto dieses Blogs: Von Bootfahrern für Bootfahrer.