Noch ’n Kanal

August 31st, 2011

Vor einer Weile schon hatten wir über die Wiederverlängerung des Werbellinkanals berichtet. Nun sind wir da auch mal lang gefahren. Gar nicht leicht, von der HOW aus den Eingang zu finden, denn da ist lediglich eine Marina ausgeschildert und es gibt keinen Hinweis darauf, dass es noch weiter geht. Zuerst sieht es auch gar nicht so aus, so eng und winkelig ist der Verlauf. Doch dann kommt ein nicht sehr breiter, doch gut befahrbarer Kanal. Noch neu und entsprechend kahl sieht er aus – recht unspektakulär. Immerhin: Man kann damit ein Stück HOW umgehen, wenn man aus Richtung O-burg/Liebenwalde zum Werbellinsee will.

Noch unspektakulär: Verlängerung des Werbellinkanals bei Marienwerder

Noch unspektakulär: Verlängerung des Werbellinkanals bei Marienwerder

Aber so richtig Sinn wird das kurze Kanalstück erst ergeben, wenn der „Lange Trödel“ wieder schiffbar sein wird. Dann kann man nämlich von Liebenwalde bis zum Werbellinsee auf dem Finowkanal (bzw. Langen Trödel) fahren und muss dabei nur zwei Mal die HOW kurz kreuzen. Angeblich soll es schon im Herbst 2012 soweit sein. Na, rechnen wir mal realistisch mit Sommer 2014. Aber wir wollen nicht unbescheiden sein.

Übrigens: „Langer Trödel“. Ich wette, dass der Name nicht davon kommt, dass man da rumtrödelt (obwohl man das dann bestimmt auch prima machen kann) sondern vom treideln, also dem Ziehen von Lastkähnen. War früher eben eine „Lange Treidel-“ Strecke.  Aber gut möglich, dass die beiden Worte eh‘ den gleichen Ursprung haben. Schließlich ist Treideln eine recht langsame Art der Fortbewegung. Kein Binnenschiffer könnte es sich heute leisten, so rumzutreideln.

Finowkanal August 2011

August 28th, 2011

Noch etwas Nachlese vom Hoch(wasser)sommer: Unsere „Edmond Dantès“ war Anfang August (vermeidbarerweise 🙁 ) nach einer Charter am Finowkanal gestrandet. Idyllisch ist er ja, der Anleger am „Finowkanalpark“ in Eberswalde. Aber es gibt weit und breit keine Tankstelle. Unmöglich, hier das Boot an die nächsten Gäste zu übergeben.

Nun, abgesehen vom Stress, den die deshalb notwendige Überführung für uns verursachte, war es eine Gelegenheit, wenigstens den unteren Teil des Finowkanals mal von der Nähe kennen zu lernen. Und ich muss sagen: ein tolles Gewässer. Dicht bewachsen, verwunschen, manchmal geradezu einsam (im August!). Und die freundlichen Schleusenwärter, die ihren Euro Trinkgeld an den ausnahmslos handbetätigten Schleusen wirklich verdienen. Wer schon einmal in Frankreich mit dem Boot unterwegs war – z.B. in Burgund oder im Nivernais – wird sich daran erinnert fühlen. Und schließlich zum Abschluss als Kontrastprogramm das Schiffshebewerk, die ebenso geniale wie monumentale Stahlträgerkonstruktion. Der Finowkanal: immer noch ein Geheimtipp.

Anleger Finowkanalpark in Eberswalde

Anleger Finowkanalpark in Eberswalde

12 Schleusen in Handbetrieb

12 Schleusen in Handbetrieb

Märchenwelt Finowkanal

Märchenwelt Finowkanal

Das Schiffshebewerk Niederfinow

Das Schiffshebewerk Niederfinow

Ferien in Zeiten des Hochwassers

August 18th, 2011

Zeit für einen ersten Rückblick: Nervig war es schon, das müssen wir zugeben. Immer die Unsicherheit: Wohin kann man noch fahren, wo werden die Boote übergeben, wird es bald besser oder noch schlimmer? Das war weder für uns ein Spaß noch für unsere Gäste. Dennoch hatten wir nur eine hochwasserbedingte Stornierung. Die AGB in diesem Fall sind klar: wir können nichts für das Wetter. Dennoch tut es uns natürlich Leid, wenn jemandem der Urlaub auf diese Weise baden geht.

Alle anderen haben sich mit der Situation arrangiert. Und – siehe da – fast alle waren am Ende hochzufrieden. Wie das? Nun, seien wir mal realistisch: Was wir als äußerste Einschränkung unseres Fahrgebiets empfinden, nämlich ein Stück Havel sowie die Templiner und Wentowgewässer, ist gar nicht so klein. Wenn man bedenkt, was für Pfützen (Entschuldigung) z.B. im Westen oder Süden der Republik als ausgewachsene Wassersportreviere angepriesen werden. Unseren Gästen standen immerhin noch 8 Seen und 48 km Wasserstraße zur Verfügung. Und was für welche!

Wann hat man schon Gelegenheit, mitten im August allein auf einem naturbelassenen Fluss unterwegs zu sein?  Und als einziges Boot auf einem stillen See zu ankern? Einfach genial waren die Gäste auf der Anna K., die tagelang auf dem Kuhwallsee  vor Anker lagen, und es sich wohl sein ließen. Mancher Fisch landete direkt von der Angel in der Pfanne und sogar ein ausgewachsener fangfrischer Hecht wurde im Ofen der Anna K. gebacken.  Und Regen hin, Regen her: warm genug zum täglichen Schwimmen im klaren Wasser war es allemal. Man muss wahrlich nicht Seemeilen abhaken, um das Bootfahren genießen zu können!

Manchmal, denke ich, ist es ganz gut, nicht so viele Möglichkeiten zu haben. Man nimmt was kommt,  muss nichts entscheiden und kann ganz entspannt genießen.  Die Entdeckung der Gelassenheit.

 

Juhuu!

August 15th, 2011

Die Leitstelle lässt uns wissen: Morgen, Dienstag den 16.8.11, werden die Schleusen Liebenwalde, Bischoffswerder und Zehdenick wieder in Betrieb genommen. Es gibt keinen  automatischen Betrieb, an allen drei sind Schleusenwärter im Einsatz. Das bedingt etwas eingeschränkte Schleusenzeiten: Von 8 bis 17 Uhr. Und voraussichtlich am Mittwoch, dem 17.8.11, werden auch die vier Schleusen nördlich von Zehdenick (Schorfheide, Zaaren, Regow und Bredereiche) wieder geöffnet. Letzte Schleusung in Zaaren und Schorfheide dann  jeweils 15.45 Uhr.

Uff!

Nachtrag 19.8.: Hier gibt es die aktuellen Schleusenbetriebszeiten im Detail

Licht

August 12th, 2011

am Ende des Tunnels:

http://www.morgenpost.de/brandenburg-aktuell/article1729953/Schleusen-werden-kommende-Woche-geoeffnet.html

und hier:

http://www.wetterblogger.de/hochwasser-situation-schleusen-an-der-havel-werden-voraussichtlich-ab-16-8-2011-wieder-geoeffnet_913.html

Immer noch Land unter

August 11th, 2011

Aktueller Stand: nichts Neues. Die Schleusen von Liebenwalde bis Bredereiche sind immer noch geschlossen. Heute gab es wieder eine Sonderschleusung von Zehdenick bis Liebenwalde; wir ändern aber bis auf Weiteres nichts an der Stationierung unserer Flotte. Der Wasserstand stagniert auf hohem Niveau. Man wird abwarten müssen, wie viele neue Niederschläge in den nächsten Tagen herunterkommen. Vor Mitte nächster Woche ist kaum mit einer Öffnung der Schleusen zu rechnen. Langsam nervt es. Aber da müssen wir durch.

Regen-Romantik (Havel bei Burgwall)

Regen-Romantik (Havel bei Burgwall)

Surfen in Zehdenick

August 7th, 2011

Der Hochwasserreporter unterwegs: In Zehdenick schießt das Wasser der Havel unter der Brücke hindurch und türmt am Ende des Schleusenkanals die perfekte Welle auf. Wer aber nicht surfen sondern geruhsameren Wassersport betreiben will, hat ein Problem: Denn zwischen Schleuse und Klappbrücke gibt es jetzt eine starke Querströmung und auch unter der Klappbrücke strömt das Wasser noch mit recht hoher Geschwindigkeit durch. Ganz schön heftig für unsere sanfte und freundliche Havel! Die Zehdenicker Schleuse bleibt erstmal zu.

Weiter oberhalb in Burgwall ist der Anleger fast überschwemmt. Das Foto stammt vom Freitag, dem 5.8. Am Donnerstag war das Ufer hier völlig überspült. Seitdem geht der Wasserstand – langsam, ganz langsam – etwas zurück. Bis zur vollen Normalisierung wird es aber noch eine Weile dauern. Hoffen wir, dass von oben in der nächsten Zeit nicht mehr so viel nachkommt. Der Wetterbericht macht uns da ja immerhin etwas Hoffnung.

Havel-Hochwasser bei Burgwall

Havel-Hochwasser bei Burgwall

Land unter in Oberhavel IV

August 3rd, 2011

Es bleibt spannend: Nunmehr wurde die gesamte Obere-Havel-Wasserstraße zwischen Liebenwalde und Bredereiche für den Schiffsverkehr gesperrt. Hauptursachen sind zum einen die Klappbrücke in Zehdenick, die sich wegen des hohen Wasserstandes im Unterwasser der Schleuse nur noch manuell betätigen lässt, und die Schleuse Schorfheide mit extrem hohem Wasserstand, der das Passieren der Schleuse unmöglich macht. Aus diesem Grund hat die Leitstelle beschlossen, in den Bereich zwischen Liebenwalde und Bredereiche keine Boote mehr einfahren zu lassen um Stauungen zu vermeiden.

Bootfahrer, die nur  zum Hafen Liebenwalde wollen, werden auf Antrag in Liebenwalde aber noch aufgeschleust. Für Don Giovanni und Edmond Dantès verlegen wir unsere Übergabestation vorübergehend wieder nach Liebenwalde (dort war unsere Flotte ja schon einmal stationiert). Die  anderen drei Boote können derzeit nur auf den Gewässern zwischen den Schleusen Zehdenick und Schorfheide kreuzen (einschließlich der OHW in diesem Abschnitt – mit besonderer Beobachtung der Strömung und möglichen Treibguts).

Wie lange noch? Im Moment kann das keiner sagen, zumal für das Wochenende neue Regenfälle angesagt sind. Wir hoffen aber, dass sich die Lage spätestens im Lauf der kommenden Woche normalisiert.

Auf den Bildern zum Bericht der „Mark Online“ ist u.a. Don Giovanni an der Klappbrücke Zehdenick zu sehen. Außerdem gibt es eine Fotostrecke: Auch im Hafen Oranienburg ist Land unter. Dass die Schleusen noch 14 Tage dicht seien, ist übrigens reine Spekulation der Presse. Weder die Leitstelle noch das WSA wollten diese Angabe auf unsere Anfrage bestätigen.

 

Land unter in Oberhavel III

August 1st, 2011

Aktueller Stand: Die Schleuse Zehdenick ist ebenso wie die Schleusen Schorfheide, Zaaren und Regow wegen Hochwassers gesperrt. Die Sperrung dauert mindestens bis heute Abend, kann sich aber auch bis Mittwoch (3.8.) ziehen. Unterhalb der Schleuse Zehdenick stauen sich derzeit die Boote.

Was uns betrifft: Don Giovanni liegt unterhalb der Schleuse Zehdenick nahe der Klappbrücke, und wird dort auch an den nächsten Gast übergeben. Edmond ist bereits  im Süden unterwegs. Hier zeigt sich der Vorteil des Standorts Zehdenick: Obwohl die Nordrichtung versperrt ist, bleiben unterhalb von Zehdenick vier Richtungen:  Finowkanal, Berlin und der Südosten, Potsdam und Unterhavel, oder auch die Ruppiner Gewässer (bei letzteren wäre allerdings noch zu klären, ob sie frei sind, da Landesgewässer). Die anderen sind laut Auskunft der Leitstelle offen.

Anna K., Anna Blume und Piet Hein sind im Moment zwischen den Schleusen Zehdenick und Schorfheide „gefangen“. Aber auch das ist kein Drama: Mit einem gemütlichen Abstecher nach Templin kann man locker ein paar schöne Tage verbringen, bis die Schleusen wieder frei sind. Die beiden kleineren Boote können außerdem eventuell den hohen Wasserstand nutzen und auf die Wentowgewässer fahren (falls sie frei sind – s.o.: Landesgewässer).

Also insgesamt: es gibt ein paar Einschränkungen, aber niemand muss sich den Bootsurlaub verderben lassen.

Letzte Meldung, 1.8.2011, 18:00: Ab morgen, 2.8 , werden auch die Schleusen Bischofswerder und Liebenwalde vorübergehend gesperrt. Es soll aber dort, wie auch bei den anderen Schleusen (Zehdenick bis Bredereiche) sporadisch in Gruppen geschleust werden, so dass der Durchgang nicht völlig dicht ist. Was solls. Beim Bootfahren ist eben nicht immer alles genau planbar. Aber mit etwas Ruhe und Gelassenheit ist das kein Problem. (Übrigens: Der Don ist schon nach  Süden entwischt :))

Land unter in Oberhavel II

Juli 31st, 2011

Elwis weiß es noch nicht, aber Günter hat uns informiert: Die Schleusen Schorfheide, Zaaren und Regow sind schon wieder wegen Hochwasser geschlossen. Die Havel ist so voll, dass in unserem Hafen das Wasser nur noch 30 cm unter der Kante steht. Viele Keller in OHV sind voll gelaufen und selbst „Bernies Café“ hat geschlossen, weil Bernies Kühlschrank im Wasser steht. Und zu allem Überfluss ist  gerade auch noch die Schleuse Zehdenick wegen eines technischen Defekts außer Betrieb, aber wohl nur noch bis heute Abend. Abgesehen davon sind alle  Gewässer trotz Hochwassers gut befahrbar- sogar etwas besser als sonst, da tiefer. Nur auf die stärkere Strömung muss man sich etwas einstellen. Wir rechnen mit einer Normalisierung im Laufe des Montag.

Den Juli haken wir jetzt ab. Kann nur besser werden.