Spree 2012

Juli 29th, 2011

Baden in der Spree war einer der ersten Beiträge dieses Blogs am 13.4.2010 überschrieben, der von großem Optimismus getragen war. Danach tat sich erst einmal wenig. Offenbar gab es langwierige Querelen mit der BEHALA, der die Grundstücke am Osthafen gehören. Nun ist aber wieder Bewegung in die Sache gekommen. „Der erste Rammschlag zum Bau der Pilotanlage kann Ende des Jahres stattfinden.“  teilen die Planer von „Spree 2011“  in ihrem aktuellen Newsletter mit.

Allerdings wird das Betreten der Anlage von der BEHALA nicht gestattet werden, sodass aus dem geplanten Café und Solarbootverleih auf dem Ponton nichts wird. Schade. Da mangelt es einigen Bürokraten wohl mal wieder an Mut und Fantasie. Oder was auch immer dahintersteckt. Die Erkenntnis, dass Berlin am Wasser liegt, ist jedenfalls bis zur BEHALA noch nicht durchgedrungen. Eigentlich komisch für Hafenbetreiber …

Land unter in Oberhavel

Juli 25th, 2011

Das hat vielleicht geregnet! Soviel Wasser lief in die Havel, dass die Leitstelle am vergangenen Freitag die Schleusen Regow, Zaaren und Schorfheide für die Schifffahrt sperren musste, um den Wasserablauf zu optimieren. In den Häfen oberhalb der gesperrten Schleusen, vor allem in Fürstenberg und Bredereiche, stauten sich die Boote. Auch etliche Charterboote sind dort hängen geblieben.

Ein Problem für viele Mitbewerber, bei denen am Wochenende die Crew-Wechsel für viele Boote zugleich durchgeführt werden. Für uns nicht. In der Krise hat sich mal wieder bewährt, dass bei uns fast jedes Boot einen eigenen Übergabetag hat. So hat Günter ganz locker am Samstag Piet Hein in Bredereiche und am Sonntag Anna Blume in Fürstenberg abgenommen und übergeben. Für den Transfer der Gäste hat er natürlich auch gesorgt.

Seit Sonntag sind die Schleusen wieder offen und der Stau löst sich allmählich. Und regnen tut es auch nicht mehr.

Kracks!

Juli 21st, 2011

Es war einmal eine 12 m  –  Stahlyacht mit einem schönen hohen Mast für die Beleuchtung und die Antennen.  Nachteil: vor niedrigen Brücken muss der Mast gelegt werden. Das geht einfach, aber man muss dran denken.

2009 wurde die Anna K. in Betrieb genommen und im Juni 2009 wurde der Mast das erste Mal abgefahren. Also kam ein neuer in gleicher Höhe drauf. Der wurde im Sommer 2010 abgefahren. Daraufhin haben wir einen etwas kürzeren Mast anbauen lassen, der mit seinen 3,60 m Höhe über der Wasserlinie unter fast allen Brücken durchkommt. Fast. Denn was geschieht im Juli 2011? Oh ja.

Ich weiß, das passiert verdammt leicht: man kann zwar vorsichtshalber immer mit gelegtem Mast fahren; der ist dann aber etwas in der Sicht und es sieht auch nicht so schick aus. Für uns ist so ein Schaden (fast) kostenneutral. Unsere Gäste haben es bisher immer mit Fassung getragen und anstandslos die Verantwortung übernommen. Aber  ärgerlich ist es natürlich trotzdem, für uns und für die Gäste: Die Kaution ist erstmal futsch, und die nächsten müssen mit einem provisorisch reparierten Mast fahren, wenn der der neue nicht schnell genug angefertigt und montiert werden kann.

Den nächsten Mast lassen wir deshalb noch ein bisschen kürzer anfertigen, möglichst so kurz, dass er unter allen Brücken in unserem Revier durchkommt.

Angekommen

Juli 13th, 2011

Seit 2005 liegt eine Sloep von Anna Blume Bootcharter am essentis Hotel in Berlin Oberschöneweide, seit 2010 zusätzlich auch die Tender-Sloep „Diva“. Da wurde es Zeit, dass wir endlich auch ein „offizielles“ Schild bekamen. Schick, oder?

Anna-Blume-Schild am essentis Hotel

Anna-Blume-Schild am essentis Hotel

Und mit dem Nachfüllen der Karten in der Acrylbox kommen wir kaum nach. Gerade ist wieder eine neue Auflage gedruckt worden.

Werbellinkanal verlängert!

Juli 6th, 2011

Es gibt auch noch gute Nachrichten zu den Wasserstraßen: Wie wir heute erst erfahren haben (die Öffentlichkeitsarbeit der brandenburgischen Tourismusinitiativen hat durchaus noch Spielraum für Verbesserungen…) wurde schon am 17.6.2011 ein ca. drei km langer Kanalabschnitt des Werbellinkanals, der in den 1930er Jahren zugeschüttet worden war, wieder in Betrieb genommen. Die Schlagzeile dazu lautet „Werbellinkanal eröffnet“, was natürlich Quark ist; denn der größte Teil des Werbellinkanals (zwischen Havel-Oder-Wasserstraße und Werbellinsee) war nie geschlossen. Näheres kann man auf Wikipedia nachlesen.

Trotzdem ist das eine richtig gute Nachricht, denn man kann jetzt vom Werbellinsee an Marienwerder vorbei direkt in den Finowkanal einfahren und muss die HOW dabei nur auf dem kürzesten Weg kreuzen statt etliche Kilometer Umweg darauf zu fahren. Eine Karte des neuen Kanals habe ich nicht gefunden, auf Google Maps kann man seinen ehemaligen (und wahrscheinlich wiederhergestellten) Verlauf aber erahnen: von Nordosten nach Südwesten erst dem verbliebenen Stummel bis zur Marina Marienwerder folgend, dann in einer Biegung der Baumreihe direkt nach Westen. Hier erkennt man m.E. den alten Verlauf des Kanalstücks an der helleren Vegetation. Dann wieder abknickend der geraden Baumreihe folgend nach Südwesten. Bin gespannt, ob ich richtig liege. Wir werden bald mal gucken gehen.

Mehr zur Eröffnung findet man in dem auch ansonsten recht informativen Wassertourismus-Blog.

Spieglein, Spieglein …

Juni 29th, 2011

Sieht doch aus wie dafür gemacht! Das liegt wahrscheinlich daran, dass der in edlem Teak gefasste Spiegel eigens dafür gemacht wurde – nämlich für das Bad der Anna Blume. Danke, Peter!

Neuer Spiegel auf Anna B.

Neuer Spiegel auf Anna B.


Und natürlich ist mal wieder klar, wer die Schönste ist im ganzen Land…

U-Boote im Havelkanal?

Juni 28th, 2011

Wer’s mag …

Gesehen in Nieder Neuendorf.

Gesehen in Nieder Neuendorf

 

Oberschweineöde?

Juni 25th, 2011

Es tut sich was in Oberschöneweide: Seit die große „Hochschule für Technik und Wirtschaft“ (HTW) sich in renovierten Industriehallen und neuen Gebäuden längs der Spree angesiedelt hat, ist der postindustrielle Niedergang dieses Berliner Stadtteils gestoppt. Und auch das essentis Hotel, der Liegeplatz unserer Sloepen, ist im vergangenen Jahr aufwendig ausgebaut und renoviert worden.

Nun kommt noch ein Sahnehäubchen obendrauf: Seit wenigen Wochen ist der Dampfersteg des Hotels zum offiziellen Anleger der „Wuhlheide“ geworden, des großen Parks, Freizeitzentrums und Veranstaltungsorts im südöstlichen Berlin. Derzeit noch sporadisch, vom nächsten Jahr an aber fahrplanmäßig, werden hier die Schiffe der Weißen Flotte anlegen und Besucher der Wuhlheide absetzen. Wieder ein Baustein dafür, dass das titelgebende Wortspiel bald nichts anderes mehr sein wird als ein Kalauer.

Dampferstation Wuhlheide am essentis Hotel

Dampferstation Wuhlheide am essentis Hotel

Da wollen wir nicht nachstehen und haben schon mal eine schöne neue Werbeplane gemacht. Die hängt eigentlich an der Diva, solange sie nicht vermietet ist. Aber hm, so an dem Geländer (wo wir sie nur  provisorisch aufgehängt haben, weil Diva verchartert wurde) macht sie sich eigentlich auch sehr gut, oder?  Wir müssen mal mit dem Hotelbesitzer reden, wie er darüber denkt …

Stoppt die Reform!

Juni 20th, 2011

Gunther hat mich auf diese vom Deutschen Motoryachtverband betriebene Site hingewiesen: http://www.stoppt-die-reform.de/

Hier findet man wichtige Informationen, z.B. die Unterteilung in (noch) touristisch relevante Wasserstraßen und „Rest“-Wasserstraßen. Letztere sollen wohl einfach dicht gemacht bzw. „renaturiert“ werden. Merke: eine „renaturierte“ Wasserstraße ist keine mehr. Zum Glück sind unsere Brandenburger/Mecklenburger Gewässer im Wesentlichen offenbar noch als touristisch relevant eingestuft.

Ich denke der Argumentation des DMYV kann man im Großen und Ganzen folgen, mit dem Unterschied, dass sie auch schon wieder gegen eine mögliche Wassersport-Maut polemisieren. Was soll’s denn? Die angeblich notwendige „Mega-Behörde“, die die Maut einziehen sollte, gibt es längst: das WSA. Wenn man die überflüssige Kennzeichenpflicht für Sportboote abschaffen würde, gäbe es dafür  in Nullkommanix freie Kapazitäten.

Es gibt allerdings noch eine zweite „Reform“ (Mann, ist dieses Wort auf den Hund gekommen!), durch welche bei den WSA drastisch gespart und wohl u.a. Bauhöfe privatisiert werden sollen. Das könnte auch noch verhängnisvoll werden. Ich sehe noch nicht ganz durch, werde mich gelegentlich aber schlau machen und darüber berichten. Oder weiß jemand schon Näheres?

Nachtrag: Hier gibt es Ramsauers finstere Pläne als Grafik.

Der Super-Nanni

Juni 13th, 2011

Erfahrungen mit Bootsmotoren

Wir haben ja schon einige durch: In zwei Sloepen waren Lombardini-Maschinen eingebaut, die gute alte „Felix Krull“ war mit einem Yanmar ausgestattet. Heute fahren unsere Sloepen und einige Kajütboote mit unterschiedlichen Vetus-Maschinen (auf Basis Mitsubishi und Hyundai). Die beiden Annas sind mit Nanni-Kubota ausgerüstet – Anna Blume mit 50 und Anna Karenina mit 115 PS.

Mit den Lombardinis hatten wir Probleme. Die Vetus-Maschinen arbeiten zuverlässig und auch der Yanmar war ok.  Und Nanni? Nun, Anna Blume hat jetzt über 6000 (!) Betriebsstunden runter. Motorprobleme? Null! Das Getriebe mussten wir tauschen und auch die Elektrik hat schon mal Ärger gemacht. Aber die Maschine hat uns nie im Stich gelassen.

Anna K. ist bei der Überführungsfahrt manchmal erst nach mehreren Versuchen angesprungen. Wie sich herausstellte, lag das aber nicht am Motor. Vielmehr hatte die Werft die Verbindung zwischen Tank und Kraftstoffleitung nicht ausreichend gedichtet, sodass Luft in den Diesel kam. Und wie! In dem durchsichtigen Schlauch, der zur Fehlersuche eingebaut war, sah der Kraftstoff aus wie Sprudelwasser, so viele Blasen waren drin! Und trotzdem arbeitete die Maschine zuverlässig, wenn sie erstmal angelaufen war. Bei  dem Lombardini dagegen reichte ein einziges winziges Luftbläschen, damit der Motor mitten im Betrieb stehen blieb und sich nur mit Mühe wieder starten ließ.

Klar, das kann man nicht verallgemeinern. Aber unsere Erfahrungen mit Nanni sind so gut, dass wir im Zweifel immer wieder zu einem Nannidiesel greifen würden. (Ehrlich: dieser Beitrag wird nicht von Nanni gesponsert.)