Archive for the ‘Allgemein’ Category

Was weht denn da?

Freitag, Februar 25th, 2011

Gastbeitrag von Gunther

Inspiriert durch die Fotos der Törns meines Nachbarn [Patentinhaber und fährt ausschließlich buten] habe ich mich dem Thema „Flaggenführung“ zugewandt und ordentlich durchgegoogelt.

Nachdem ich für mein persönliches Anliegen nichts Entscheidendes fand, wandte ich mich mit folgender Frage an den Deutschen Motoryacht Verband (DMYV):

„Hallo, ich bin regelmäßiger Charterer einer Yacht, deren Eigentümer in Berlin leben und deren Boot auch in Berlin zugelassen ist. Als Gösch (Bugflagge) trägt dieses Boot den Firmenwimpel der Charterfirma.

Spricht es gegen die „Regeln guter Seemannschaft“, das Flaggenrechtsgesetz o.ä., wenn ich für die Dauer der Charter die Bugflagge gegen eine Gösch MEINES Heimatortes Hamburg austausche? Das Boot wird während meiner Charter ausschließlich binnen eingesetzt. Vielen Dank für Ihre Antwort!“

Die Antwort kam postwendend: „Schauen Sie sich unseren Flyer an, Weiteres zum Thema ist uns nicht bekannt.“ Tja den Flyer kann man sich ansehen und zur konkreten Frage nichts finden; soweit war ich auch schon.

Gleiche Anfrage an den Deutschen Segler Verband (DSV) und hier die Antwort:

„Gegen das Führen der Hamburger Flagge als Gösch auf einem Berliner Fahrzeug wird wohl niemand etwas haben – guter Seemannschaft entspricht es nicht.“ Das Ganze ohne Quellennnachweis [wohl eher Bauchgefühl], also letztlich auch nicht so recht verwertbar!

Da ich in den „Regularien“ von Anna-Blume–Charter“ nichts Gegenteiliges zum Thema fand, habe ich in sogleich erstmal einen Flaggenstock in wunderbarem unbehandeltem Teak (Länge 50 cm bei 20 mm Durchmesser) gekauft, eine kleine Hamburg-Gösch (30×20 cm) daran befestigt und mit Kabelbindern gesichert [eigentlich jedoch war der handwerkliche Part bei meiner Frau!].

Die stolze Flagge der Hansestadt - bald am Bug der Anna Karenina!

Die stolze Flagge der Hansestadt - bald am Bug der Anna Karenina!

Dieses kleine rote Teil wird uns ab sofort auf den weiteren Reisen mit unserem Lieblingsanbieter begleiten, deutlich zu sehen sein; und wir warten mit Spannung auf die „Rennleitung“, die uns nach allem die möglicherweise unlautere Flaggenführung erstmal nachweisen muss.

Anmerkung von Hansjörg:

Die Heckflagge ist unseres Wissens die einzige, für die sich die Wasserschutzpolizei interessieren könnte – wenn sie nichts besseres zu tun hat. Von uns aus kann jeder Chartergast die Flaggen führen, die er möchte. Wir haben volles Verständnis, wenn jemand ohne Gösch oder mit irgendeiner anderen Bugflagge fährt. (Solange diese nicht gegen Gesetze oder die guten Sitten verstößt, aber das versteht sich ja von selbst.) Hamburger, Bremer oder sonstige Regionalflaggen: immer gerne. Die Kinder möchten die Piratenflagge an der Saling führen? Bitte sehr. Und wenn ein niederländischer Gast unbedingt seine Flagge am Heck setzen will (die Holländer lieben bekanntlich groooße Flaggen), muss er schlimmstenfalls halt das Bußgeld selber zahlen. Gute Seemannschaft zeigt sich unserer Auffassung nach eher durch Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft als durch korrekte Flaggenführung.

Zustände wie bei der Bahn?

Montag, Januar 24th, 2011

In Brandenburg laufen die Flüsse über. Während von Oder und Elbe (wo die Pegel langsam schon wieder sinken) viel berichtetet wird, bleibt unsere hübsche kleine Dahme, auf der wir so gerne mit dem Boot unterwegs sind, ziemlich unbeachtet. Gut, eine Katastrophe bahnt sich nicht an. Aber ein um einen halben Meter erhöhter Wasserstand ist mehr, als es hier seit über hundert Jahren gegeben hat. Deshalb haben die Anrainer der Dahme und der Teupitzer Gewässer ihre Häuser zum Teil ziemlich tief gebaut und kriegen jetzt nasse Füsse. Schön ist das nicht.

Dabei meinte man, Hochwasser sei in der Region um Berlin kein Thema mehr, seit Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert die Dahme und die Spree durch Umflutkanäle, Wehre und Schleusen gezähmt worden waren. Warum also jetzt die Probleme? Klar, zum einen hat es wirklich das ganze Jahr über extrem viel geregnet (und geschneit). Ein weiterer Grund ist aber, dass an der „Neuen Mühle“ in Königs Wusterhausen ein Wehrtor defekt ist und nicht mehr geöffnet werden kann. Deshalb fließt nicht genug Wasser aus dem Dahme-Gebiet ab.

Ebenso wie beim  Berliner Landwehrkanal hat man sich offensichtlich zu wenig um den Zustand der Wasserbauwerke gekümmert.  Hier wird  eine Infrastruktur vernachlässigt  und auf Verschleiß gefahren, die vor Generationen geschaffen wurde und über hundert Jahre lang gute Dienste geleistet hat. Ist das die Folge von Sparmaßnahmen?  Will vielleicht auch das Wasser-und Schifffahrtsamt an die Börse?

Vom RBB gibt es einen anschaulichen Beitrag zur Situtation an der Dahme.

Nachtrag 26.1.:

Wie es scheint, kommt ein bisschen Bewegung in die Sache. Und hier sind ganz beeindruckende Bilder vom Hochwasser der Dahme. Vor allem die Bilder vom Wehr in Märkisch Buchholz(etwa Mitte der Seite) finde ich beeindruckend, wenn man sie mit dem „Normalzustand“ vergleicht, den wir fotografiert haben.

Heute in Frankfurt

Freitag, Januar 21st, 2011

Ohne Worte

Charter-Manieren

Freitag, Dezember 3rd, 2010

Unter manchen Bootseignern gehört es zum guten Ton, sich über Chartercrews, vor allem der großen Hausboote, auszulassen: Wie  sich der 15 m – Dampfer in der Schleuse quer gestellt hat, wie das Anlegemanöver dreimal hintereinander missglückt ist usw. usw. Mal abgesehen davon, dass das langweilig ist, es trifft es auch nicht den Kern. Natürlich bauen ungeübte Bootfahrer öfter mal Mist als erfahrene, obwohl … ich habe gehört, selbst ein erfahrener Skipper und Mitinhaber einer beliebten Berliner Charterfirmal soll schon mal mit angeschlossenem Landstromkabel abgelegt haben (hüstel) … Und dann gibt es – z.B. unter unseren Gästen – auch viele Charterer, die absolut souverän mit dem Boot umgehen können.

Wenn wir selbst mit dem Boot unterwegs sind, fahren wir meistens im Berliner Raum oder im Südosten Brandenburgs – was ja auch ein besonders schönes Revier ist. Vor kurzem hatten wir aber mal wieder Gelegenheit, von Rheinsberg nach Fürstenberg zu fahren. Da fiel uns zweierlei auf: Erstens ist da im Vergleich zum Südosten auch im September noch richtig Betrieb, wobei der Anteil der Charterboote besonders hoch ist. Zweitens scheint der Umgang zwischen den Skippern höflicher und freundlicher zu sein als anderswo.

Das fängt schon mal damit an, dass fast von jedem Boot, dem man begegnet, freundlich gegrüßt wird. Am ehesten schauen noch die Yachteigner vom Typus „Bauch-Bierflasche-Jogginghose“ stur geradeaus und ignorieren das Kroppzeug, das ihnen mit anderen Booten begegnet.  Den meisten anderen merkt man aber die Freude daran an, dass sie mit dem Boot  fahren und die Schönheit der Wasserlandschaft genießen dürfen. Und das wirkt sich aus:  Mit noch größerer Selbstverständlichkeit wird geholfen, wird beim Anlegen mit Hand angelegt, wird in der Schleuse auch mal der Vortritt gelassen – kurzum, es haben sich bessere Manieren durchgesetzt.

Ich wage die These, dass das daran liegt, dass dort mehr Chartercrews unterwegs sind. Dadurch sind die Berlin/Brandenburger Motorbootstoffel alten Typs (s.o.) in die Minderheit geraten, was der Atmosphäre gut tut. Und wenn sich doch mal ein Hausboot mit überforderter Crew in der Schleuse querzustellen droht: Man kann ja beherzt zugreifen und hilfreich eine Leine übernehmen. So macht man sich Freunde.

Der automatisierte Hafenmeister

Montag, November 1st, 2010

Gastbeitrag von JuG

Kürzlich machten wir mit ANNA KARENINA im Schlosshafen zu Oranienburg fest, Hansjörg berichtete ja bereits über die beengten Platzverhältnisse für Boote über 12 Metern Länge bei entsprechender Breite – wir können dies nur bestätigen! Allerdings hatten wir das Glück, nach der Einfahrt gleich vorne rechts den langen Steg in Beschlag nehmen zu können, mit Strom (den wir eigentlich nicht brauchten, weil ANNA K. bekanntlich ja selbstversorgend ist) und Wasser.

Telefonisch angekündigt für gegen 16 Uhr erreichten wir den Hafen erst um 17.30 Uhr; Schleuse Lehnitz ließ uns warten. Im Schlosshafen daher gleich hin zum Hafenmeister – der jedoch hatte bereits Feierabend. Aber in Büronähe fand sich ein seltsamer Apparat, ähnlich einem Geldautomaten, in der Funktionsweise jedoch umgekehrt: Man gibt keine Karte und erhält anschließend Geld sondern man gibt Geld und erhält danach eine Karte: die TALLY-CARD.

Alles auf einer Karte

Alles auf einer Karte

Per Touchscreen wählt man die Anzahl der gewünschten Liegeplatztage und die Länge des Bootes aus. Eine Übernachtung für ANNA K., eine Energiepauschale von 5 Euro sowie Kartenpfand von 10 Euro summierten sich auf 27 Euro. 30 Euro in zwei Scheinen gegeben und Tally-Card, Quittung nebst Rückgeld erhalten. Mit der Karte kann man alle sehr gut geheizten und picobello sauberen sanitären Einrichtungen des Hafens nutzen. „Sesam öffne Dich – like“ gehen alle Türen auf, hält man das scheckkartengroße Teil in die Nähe der Sensoren. Am Steg Ähnliches: E-Stecker rein, Klappe auf, Stegplatz wählen und Karte in den Schlitz: Energie. Sogar die Beleuchtung vom Stegplatz zu den zentralen Anlagen war nun aktiv.

Tags darauf wieder hin zum Automaten, „Abrechnung“ gewählt, Karte rein, 13 Euro und Quittung zurückerhalten, also Kartenpfand zuzüglich unverbrauchter Energie. Im Ergebnis haben wir für eine Nacht mit ANNA K. und zwei Personen 14 Euro gezahlt. Für die Größe des Bootes ist das eine „normale“ Liegegebühr mit super Service.

Wir finden den automatisierten Hafenmeister in Form der „TALLY-CARD“ komfortabel – jedenfalls wenn Hafen und Einrichtungen so modern und sauber ausgestaltet sind wie im Oranienburger Schlosshafen! Wir freuen uns auch für den menschlichen Hafenmeister, hat der doch endlich geregelte Arbeitszeiten. Allerdings muss man einen schleichenden Hafenmeister-Stellenabbau und damit den künftigen Verlust von Arbeitsplätzen befürchten, sollte dieses – an sich charmante Konzept – dauerhaft Furore machen.

Auch andere haben schöne Schiffe

Donnerstag, August 19th, 2010

Zum Beispiel die Bundesmarine. JuG schickt aus Hamburg dieses Foto einer recht bekannten Dreimastbark.

J hat die ältere Lady (mein Jahrgang – aber besser gepflegt) vorletzten Sonntag morgen „erwischt“. Anbei ein Foto, aufgenommen von unserem Elbe-Anleger >Wittenbergener Ufer>  mit Blick auf das Airbus-Gelände in HH-Finkenwerder.

Segler und Motorbootfahrer

Sonntag, Mai 16th, 2010

Ich muss mich jetzt mal outen: Ich bin ein Segler. „Was, wieso, ihr habt doch Motorboote im Angebot?!“ Stimmt, und Kajütbootfahren oder sloepen finde ich toll. Aber mit meiner kleinen Segeljolle (übrigens ein Finn-Dinghy, ja)  über den See zu schippern, ist ebenfalls ein großes Vergnügen. Ich verrate  euch ein Geheimnis: Man kann tatsächlich beides gut finden, ohne tot umzufallen.

Und ich setze noch einen drauf: Die meisten Leute, die Motorboot fahren, sind vorsichtig und rücksichtsvoll und wissen was sie tun . Und die meisten Segler sind freundlich, hilfsbereit und kommunikativ.

Warum erzähle ich hier solche Plattheiten? Weil wir in Deutschland  einen Hang zum Ideologisieren haben. Eine verhältnismäßig unwichtige Frage, nämlich welche Bootsart man bevorzugt, wird zur Identität hochgespielt. Bei Landverkehrsmitteln ist das noch viel schlimmer, wenn ich an das Gehabe zwischen Radfahrern und Autofahrern denke. Ich bin fast sicher, zwischen – sagen wir – Skifahrern und Snowboardern oder Keglern und Bowlern (das ist doch nicht ganz das Selbe, oder?)  gibt es ähnliche Aversionen.

Die niederländischen Segler (jedenfalls die meisten) kämen gar nicht auf die Idee, auf Motorbootfahrer herunterzuschauen und ihnen schlechtere Seemannschaft zu unterstellen. Und die niederländischen Motorbootfahrer (jedenfalls die meisten) halten Segler nicht für arrogante Schnösel.

Vielleicht können wir da was von unserem kleinen Nachbarland mit der großen Seefahrertradition lernen?

SB-Tankstellen

Sonntag, Mai 9th, 2010

Nochmal zum Thema Bootstankstellen:  Die Tankstelle am alten Spreearm bei Köpenick, die  voriges Jahr eröffnet und dann ganz schnell wieder geschlossen wurde, ist jetzt wieder offen. Ein großer Gewinn für uns und für alle Berliner Motorbootfahrer, kein Zweifel – denn Bootstankstellen sind in Berlin geradezu lächerlich dünn gesät.

Die Tankstelle im alten Spreearm bei Köpenick ist wieder in Betrieb

Die Tankstelle im alten Spreearm bei Köpenick ist wieder in Betrieb

Dennoch an der Stelle ein paar zweifelnde Worte:  Wir wissen, dass es extrem schwierig ist, eine Tankstelle direkt am Wasser genehmigt zu bekommen. Umwelt- und Sicherheitsauflagen noch und nöcher …  Nun, irgendwie ist das ja einzusehen. Allerdings: Wenn es keine Bootstankstellen gibt, tanken die meisten halt aus dem Kanister. Erlaubt oder nicht – es geht eben nicht anders.  Und dabei wird garantiert weit mehr gekleckert, als wenn ein erfahrener Tankwart zu Werke gehen würde.

Und nun frage ich mich: Warum in Dreiteufelsnamen werden dann ausgerechnet SELBSTBEDIENUNGSTANKSTELLEN am Wasser genehmigt? Jeder der es versucht hat, weiß: Man braucht ein bisschen Übung, um ein Boot so zu betanken, dass wirklich kein Tropfen Diesel ins Wasser kommt. Und nun lässt man Chartercrews, die weder mit dem Boot und seinen Besonderheiten noch allgemein mit dem Tanken auf dem Wasser viel Erfahrung haben, alleine und ohne Hilfestellung mit dem Zapfschlauf hantieren? Ganz zu schweigen von denjenigen Bootseignern, denen die Umwelt eh wurscht ist (die gibt es auch, ja leider).

Vollends grotesk wurde es in Niederlehme bei Königs Wusterhausen: Dort betrieb der Marineservice Niederlehme eine schöne Dieseltankstelle. Die Techniker vom Marineservice verstehen ihr Handwerk – da wurde sauber betankt. Dann wurde ein paar hundert Meter  oberhalb an der Dahme eine Automaten-Tankstelle (ohne jedes Personal) eröffnet, die den Kraftstoff ein paar Cent billiger anbieten konnte. Resultat: die Tankstelle am Marineservice ist geschlossen, und an der SB-Tankstelle wird munter getankt und  (höchstwahrscheinlich) rumgekleckert. Wie kommt nur so eine Genehmigungspraxis zustande?

NAVIGATION BINNEN –ein Erfahrungsbericht

Sonntag, Mai 2nd, 2010

Vor einigen Jahren waren JuG das erste Mal nach meinen bestandenen Bootsführerscheinen unterwegs, mit einem Charterboot der „Fa. K…-Tours“ – sozusagen zum Anfüttern. Über diesen Törn was zu erzählen, ist müßig – außer dass die es trotz Allem geschafft haben, uns nachhaltig mit dem Boots-Virus zu infizieren!

Endlich angekommen bei „Anna Blume Bootcharter“, bewegte mich beim nächsten Törn mit FELIX KRULL der Gedanke an eine navi-gesteuerte Unterstützung bei der Törnvorbereitung und –durchführung.

So ein Quatsch eigentlich, sieht man doch die Säume/Ufer der Kanäle und Seen sowieso irgendwann. Dennoch, an Bord der Boote liegen neben den Werken des Quick-Maritim-Verlages auch die Karten des NV-Verlages aus. Online erfuhr ich, dass die NV-Karten auf sog. “Kombipacks“ verteilt sind, also jedem Papierwerk auch eine CD mit der elektronischen Karte des Reviers nebst PC-Programm beigepackt sind.

Dies war der Schlüssel zur Lösung eines weiteren Problems: Kaufe ich einen kleineren Handheld mit den entsprechenden Karten oder kann ich unser altes Notebook nutzen? Aber jetzt war alles klar: Ich wollte den „Chart-Navigator „light““ auf unserem alten Notebook einsetzen; ich wollte ein Navi-Törn-Notebook!

Gedacht, gesagt und getan: Ich kaufte mir die einschlägigen „Kombi-Binnen-Packs“, installierte die Software, upgradete sie auf „CN-Standard“ und seitdem sind wir damit unterwegs. Natürlich brauchte es auch noch eine kleine USB-Maus mit NMEA-Standard für ca. 40 Euro beim für uns einschlägigen Elektronik-Laden (CONRA…). Aber seitdem verfolgen wir während unserer Törns die aktuelle Schiffsposition auf der von uns eingegebenen Route, wissen, wann wir mit der voreingestellten Speed vermutlich wo auch immer ankommen werden (ETA) usw..

>> Übrigens: „Anna Karenina“ hat eine GPS-Antenne an Bord – CD laden, Treiber installieren (automatisch) und schon läuft alles!!! <<

Na ja, dann haben wir es auch mal so richtig ausprobiert: Wir lagen am Stolpsee und mussten das Boot zeitgerecht nach Zehdenick zurückbringen, aber es lag Nebel über dem See. Dennoch zogen wir um 7.00 Uhr mit voller Beleuchtung los – und es klappte, wir fanden die Tonne und die Einfahrt – allem Kopfschütteln des Stolper Hafenmeisters zum Trotz.

Also – nur Mut zur Elektronik!

Liebe Grüße, JuG

Für Interessierte:   http://www.nv-verlag.de/nv_link_binnen.html

Sloepen ist cool

Samstag, April 24th, 2010

Sprich: Slupen ist kuhl.

Wir bringen jetzt mal ein neues Wort in Umlauf: sloepen.  Nicht als Substantiv sondern als Verb. Ich sloepe, du sloepst, er/sie/es sloept, wir sloepen … Erfunden haben das Wort nicht wir. Diese kreative Leistung haben unsere Gäste erbracht, mit Anfragen wie „Kann man eigentlich auch im September noch sloepen?“ (Ja, und wie!)

Die Sprachwissenschaft (z.B. Bloggerkollege Anatol Stefanowitsch) ist der Auffassung, neue Worte werden dann erfunden oder aus anderen Sprachen entlehnt, wenn man sie braucht, d.h. dann, wenn es in der eigenen Sprache kein adäquates Wort gibt für das, was man ausdrücken will. Wozu braucht man das Verb „sloepen“? Nun, man braucht es zum einen genauso  wie das Substantiv „Sloep“, das zwar nicht gerade verbreitet ist, aber notwendig, wenn man den Bootstyp bezeichnen will. So wie sich die Sloepen in Deutschland durchsetzen werden, wird sich auch das holländische Lehnwort dafür durchsetzen (z.B. im „Sloepen-Sonderteil“ der Zeitschrift boote 04/2010). Wir haben halt kein eigenes Wort dafür, drum leihen wir uns das der Nachbarn – die haben ja auch den Bootstyp erfunden.

Und jetzt auch noch das Verb? Das gucken wir zum Einen auch von den Niederländern ab. Die sind groß im Verben erfinden. Da gibt es so  schöne Verben wie „internetten“, „tennissen“ oder (wirklich!) „toileteren“. Und zum Anderen ist „sloepen“ eben auch etwas  Anderes als „Motorboot fahren“. Sloepen ist gemächliches Dahingleiten über das Wasser, zu zweit, allein oder mit Freunden, ist Anlegen am Seecafé. ist Lebensgefühl, Stil und Understatement. Sloepen ist schwer zu beschreiben. Sloepen moet je doen.